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Besprechung CD

Arts 47668-2

1 CD • 79min • 2001, 2002

20.10.2003

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 7
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Oleg Caetani hat, wie er im Booklet erläutert, eine besondere Affinität zur Sinfonik von Schostakowitsch. Die sechste Sinfonie lernte er während seines Studiums in Rom in den siebziger Jahren lieben. Als er später bei Kyrill Kondraschin in Moskau weiterstudierte, machte er nach und nach mit allen Sinfonien Bekanntschaft. Details der Bogenführung erschloß ihm ein ehemaliger 2. Konzertmeister der Leningrader Philharmoniker. Weitere entscheidende Impulse erfuhr er durch die Interpretationen von Jewgeni Mrawinskij.

Dies sind ungewöhnliche Interpretationen – schon beim ersten Hören: sehr suggestiv, mit großer Strenge, außerordentlich differenziert, kontrastreich und detailliert, wo nötig auch mit Biß werden beide Sinfonien musiziert. Die Fünfte hört man als eine große, klassische Sinfonie – mit einem Kopfsatz, der getragen und ruhevoll, aber nie schleppend entfaltet wird, einem markigen, doch nicht zu raschen Allegretto, einem sehr intensiv musizierten langsamen Satz (Largo) und einem Finale, das nie polternd oder gar lärmend klingt, in dem auch nichts im fortissimo ertrinkt. Man vergisst zu recht, wie oft gerade dieses Finale als affirmativ-jubelnd mißverstanden wird.

Ebenso eindrucksvoll ist die eher selten im Konzertsaal zu hörende sechste Sinfonie geraten. Der ausgedehnte, stellenweise verstörende Kopfsatz, der mit seinen epischen Zügen mehr an eine sinfonische Dichtung erinnert, wird mit nie nachlassender Spannung musiziert. Kraftvoll pulsierend, mit heftigen Akzenten und teilweise furios stellt Caetani diesem Largo die beiden raschen Sätze (Allegro, Presto) gegenüber. Das Orchester erbringt eine erstaunliche Leistung an Intensität, Ausdrucksreichtum und Differenziertheit.

Die Aufnahmetechnik – als „audiophile recording“ angepriesen – entspricht der außerordentlichen musikalischen Leistung nicht ganz. Der Klang ist direkt und präsent, plastisch und recht voll, könnte bzw. sollte aber noch brillanter und transparenter sein.

Dr. Helge Grünewald [20.10.2003]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Dimitri Schostakowitsch
1Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
2Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 54

Interpreten der Einspielung

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