Capriccio 67 011
1 CD • 59min • 2001
07.10.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Von Kurt Weills erster aufgeführter Bühnen-Komposition, der Ballett-Pantomime Zaubernacht, hat - abgesehen von einer Konzertsuite – nur der Klavierauszug überlebt, der für die Proben der Berliner Erstaufführung am 18. November 1922 verwendet wurde. Partitur und Stimmen sind verloren. Meirion Bowen gebührt das Verdienst, dieses Werk durch eine überzeugende Rekonstruktion zurückgewonnen zu haben. Es geht in dem Stück - ähnlich wie in Debussy’s La Boité à Joujoux - um einen Kindertraum: Sobald Jungen und Mädchen eingeschlafen sind, kommt die Zauberin und läßt die Spielsachen und Figuren der Märchen lebendig werden. Weill hat in gewisser Weise interaktive PC-Spiele vorausgeahnt: Junge und Mädchen finden sich in der Handlung wieder, wo sie helfen, Hänsel und Gretel zu befreien...
Die hier vorgelegte Co-Produktion mit dem WDR haben die Künstler eingespielt, die auch bei der Kölner Triennale 2000 die Premiere bestritten. Das zehnköpfige Ensemble Contrasts musiziert blitzsauber und hoch virtuos, doch bleibt die Wirkung etwas kühl und eher kontrastarm. Das mag am nicht sehr feurigen Dirigat, aber auch am illustrativen Stil einer Musik liegen, die sich nicht ohne weiteres vom Bühnentanz lösen läßt. Die Ton-Bild-Produktion einer Inszenierung brächte mehr Gewinn, vielleicht auch eine leichte Verstärkung der im Original solistischen Streicher, unter Hinzufügung eines Kontrabasses.
Dr. Benjamin G. Cohrs [07.10.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Kurt Weill | ||
1 | Die Zaubernacht op. 4 (Ballettpantomime) |
Interpreten der Einspielung
- Ingrid Schmithüsen (Sopran)
- Ensemble Contrasts Köln (Ensemble)