Magnificat
Capriccio 67 003
1 CD • 59min • 2000
19.04.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Michael Schneider ist mit der vorliegenden Produktion des Magnificat von Carl Philipp Emanuel Bach vor allem eine sehr geschmeidige Einspielung gelungen. Der Brückenschlag von der barocken Kontrapunkt-Strenge der Chorfugen zur frühklassischen Kantabilität der Arien gelingt stilsicher - auch die Solisten agieren mit viel Fortune. Indes: Der dramatische Aufriß unterm Sturm-und-Drang-Firmament, wie er beispielsweise im Et misercordia dem Komponisten vorgeschwebt haben mag, bleibt im Orchester zu monochrom und auch der ansonsten kultiviert singende Dresdner Kammerchor neigt hier immer wieder zu haarscharfen Intonationsschwächen.
Der alles in allem zu wenig griffige Ansatz des wie üblich auf historischen Instrumenten spielenden Orchesters wird letztlich auch durch die üblichen Paukenattacken (Fecit potentiam) mit harten Schlegeln nicht kompensiert. Die Violinen klingen tendenziell etwas schütter und die Blechbläser stehen nicht selten zu isoliert ohne wirkliche Tiefenbildung im Orchesterbild.
Überzeugender gerieten die beiden Werke des jüngsten Bach-Sohns Johann Christian - vor allem im Orchestertimbre von La Stagione hört man einen inkorporierten Mischklang, der die Akuratesse der Phrasierung souverän mit Leben zu erfüllen vermag.
Norbert Rüdell [19.04.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Carl Philipp Emanuel Bach | ||
1 | Magnificat D-Dur Wq 215 | |
Johann Christian Bach | ||
2 | Tantum ergo T 209/7 | |
3 | Magnificat in C T 207/3 |
Interpreten der Einspielung
- Elisabeth Scholl (Sopran)
- Ruth Sandhoff (Alt)
- Andreas Karasiak (Tenor)
- Gotthold Schwarz (Baß)
- Dresdner Kammerchor (Chor)
- La Stagione Frankfurt (Orchester)
- Michael Schneider (Dirigent)