Musik für Violine solo

The Spot Records 28869-3
1 CD • 59min • 2000
01.11.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Das hier vorgestellte Programm schlägt eine überzeugende Brücke von Bach zur "atonalen" Moderne und ist klanglich gnadenlos direkt abgebildet, was manchen Geigern schaden würde, in diesem Fall aber die eminente Begabung Susanna Henkels bestätigt. Bei Bach wäre über den unmittelbar tänzerischen und energischen Zugang hinaus eine weitschauendere melodische Gestaltung zu wünschen. Da geschieht vieles noch zu unbewußt. Doch die Geradlinigkeit und der Wille zu struktureller Eindeutigkeit werden deutlicher bei Ysaÿes Bach-Dies Irae-Thibaud-Hommage - die passagenweise hinreißend gelingt - und vor allem in Bartóks unbequemer Solosonate, wo Susanna Henkel sich ganz in den Dienst des Duktus stellt und sich auf keinen Rubato-Schlingerkurs einläßt. In der Melodia ist noch einige Vertiefung möglich. Mit Isang Yuns halsbrecherischem Königlichen Thema setzt Susanna Henkel die mit Bartók eingeschlagene Richtung konsequent fort und zieht die Erwartungsschraube für Künftiges wild entschlossen an.
Christoph Schlüren [01.11.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johann Sebastian Bach | ||
1 | Partita Nr. 3 E-Dur BWV 1006 für Violine solo | |
Eugène Ysaÿe | ||
2 | Sonate a-Moll op. 27 Nr. 2 für Violine solo (über das Präludium aus der Partita E-Dur von Johann Sebastian Bach. À Jacques Thibaud) | |
Béla Bartók | ||
3 | Sonate Sz 144 für Violine solo | |
Isang Yun | ||
4 | Königliches Thema für Violine solo |
Interpreten der Einspielung
- Susanna Yoko Henkel (Violine)