Capriccio 10 843
1 CD • 71min • 1986/ 1995
01.06.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der natürliche Klang des Kammerchors ist das herausragende Ereignis dieser Einspielung. Aber auch Martin Haselböck kann bei den beiden anderen hier versammelten Meß-Kompositionen auf vokale Spitzenkräfte zurückgreifen. Allerdings vermißt man gerade im Orchester ein etwas üppigeres Farbspektrum. Das Gloria der G-Dur-Messe ist um einiges lebendiger notiert als es hier erklingt: Ein wenig mehr dramatischer Furor in den Celli, mehr Kontur in den Streichern insgesamt wäre der Profilierung der einzelnen Ordinariumssätze durchaus angemessen. Was Haselböck einerseits an intimen Kammertönen herausfiltert und an beseelter piano-Kultur gewinnt (Tr. 3, ab 1'25), verschenkt er auf der anderen Seite: Das Crucifixus (Tr. 3, ab 8'08) wird eher buchstabiert als wirklich in seiner abgründigen Tiefe ausgelotet. Diese dramaturgische Einebnung durchzieht die gesamte Einspielung und führt dazu, daß bei aller Klangkultur nur eine durchschnittliche Bewertung übrig bleibt.
Norbert Rüdell [01.06.2001]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Franz Schubert | ||
1 | Deutsche Messe D 872 | |
2 | Messe C-Dur D 452 | |
3 | Messe Nr. 2 G-Dur D 167 (1815) |
Interpreten der Einspielung
- Ildikó Raimondi (Sopran)
- Elisabeth Lang (Alt)
- Helmut Wildhaber (Tenor)
- Klaus Mertens (Baß)
- Hugo-Distler-Chor (Chor)
- Wiener Akademie (Orchester)
- Martin Haselböck (Dirigent)
- Celina Lindsley (Sopran)
- Gabriele Schreckenbach (Alt)
- Werner Hollweg (Tenor)
- Walton Grönroos (Baß)
- RIAS-Kammerchor Berlin (Chor)
- Rundfunk Sinfonieorchester Berlin (Orchester)
- Marcus Creed (Dirigent)