Hungaroton HCD 31919
1 CD • 69min • 1999
01.04.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Unter den als "Nebenmeister" firmierenden Tonschöpfern der romantischen Epoche ist Hermann Goetz (1840-76) eine mit echtem Genie begabte Ausnahmeerscheinung, was im 1867 entstandenen Trio op. 1 vehemente Bestätigung findet. Der erste Satz ist ein großer Wurf wie aus einem Guß. Die Mittelsätze exponieren ausgeprägte Charaktere. Das Finale bündelt abermals mächtige Energien, doch steht hier die Hauptschwäche des feinen ungarischen Trios - der Mangel an Leichtigkeit und piano-Bewußtheit - einer vollendeten Gesamtwirkung etwas im Wege. Wieder wird einem klar, welch immensen Verlust Goetz' früher Tod für die Musikgeschichte bedeutet. Theodor Kirchner (1823-1903) ist der Nachwelt fast ausschließlich durch seine zahllosen, feinsinnigen Klavierminiaturen in der Nachfolge Schumanns ein Begriff geblieben. Es nimmt nicht Wunder, daß auch sein großes Klaviertrio aus zwölf Noveletten betitelten Miniaturen besteht, die außer mit Schumann auch mit Robert Volkmann und Brahms verwandt klingen - auch dies ein sinnvoller Akt der Wiederbelebung vergessener Schätze der Romantik.
Christoph Schlüren [01.04.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Theodor Fürchtegott Kirchner | ||
1 | Zwölf Noveletten op. 59 für Klavier, Violine und Violoncello | |
Hermann Goetz | ||
2 | Trio g-Moll op. 1 für Klavier, Violine und Violoncello |
Interpreten der Einspielung
- Márta Gulyás (Klavier)
- Vilmos Szabadi (Violine)
- Tytus Miecznikowski (Violoncello)