Rossini Mania
Cecilia Bartolis Debüt an der Wiener Staatsoper

Von einem Kurzauftritt im Rahmen eines Konzertes abgesehen, hat die Ausnahmekünstlerin Cecilia Bartoli tatsächlich noch nie an der Wiener Staatsoper gesungen. Ihr lange erwartetes Hausdebüt mit gleich zwei Opern und einer Gala wird nun auf besondere Weise nachgeholt. Anders als gewohnt wird die aktuelle Spielzeit nämlich nicht schon am 30. Juni enden, sondern durch eine von Cecilia Bartoli selbst gestaltete Woche zu Ehren Gioachino Rossinis, jenes Komponisten, den die Bartoli liebevoll-ehrfürchtig als ihren »Mentor« bezeichnet, bis in den Juli verlängert – die Rossini Mania. Die Bartoli selbst tritt im Rahmen dieses Gastspiels der Opéra Monte-Carlo als zentrale Sängerin vor ihr Publikum.
Zwei Glanzrollen für Cecilia Bartoli und eine Rossini-Gala
Dass diese Ehrung des großen Komponisten gerade im Sommer 2022 geschieht, kommt nicht von ungefähr. Schließlich hat exakt 200 Jahre zuvor ein einzigartiges, vielbeachtetes Kultur-Ereignis stattgefunden, das als »Wiener Rossini-Fieber« in die Musikgeschichte eingegangen ist und auch hierzulande für die dauerhafte Popularität des italienischen Tonschöpfers sorgte.
Auf dem Programm stehen unter der musikalischen Leitung von Gianluca Capuano drei Vorstellungen von Il turco in Italia (Inszenierung: Jean-Louis Grinda) u.a. mit Cecilia Bartoli als Donna Fiorilla, Ildebrando D'Arcangelo als Selim, Nicola Alaimo als Don Gernoio und Barry Banks als Don Narciso; eine semiszenische Aufführung von La cenerentola u.a. mit Cecilia Bartoli als Angelina, Edgardo Rocha als Don Ramiro, Nicola Alaimo als Dandini und Pietro Spagnoli als Don Magnifico; sowie zum Abschluss eine Rossini-Gala, die neben Cecilia Bartoli zahlreiche namhafte Künstler wie Plácido Domingo, Rolando Villazón oder Varduhi Abrahamyan auf der Staatsopernbühne versammelt.
Es spielt das von Bartoli gegründete Orchester Les Musiciens du Prince-Monaco, es singt der Choeur de l'Opéra de Monte-Carlo. Abgerundet wird die Rossini Mania durch ein Symposium, das sich mit dem Rossini-Fieber und seinen Folgen auseinandersetzt.
Cecilia Bartoli über ihre kommenden Auftritte im Haus am Ring: »Als Bogdan Roscic mich fragte, ob ich Interesse hätte, 2022 eine Art Carte blanche an der Staatsoper anzunehmen, verband ich diese ehrenvolle Einladung sofort mit dem »Rossini-Fieber«, das Wien 1822 überkam - und die Idee war geboren, ein wenig an diesen musikalischen Erdrutsch zu erinnern, der Wien mitriss, als Rossini in dieser Stadt ankam und seine besten Werke präsentierte. Umso mehr freut es mich, gemeinsam mit meinen wunderbaren Kolleginnen und Kollegen dieses musikalische Ereignis wieder in Erinnerung zu rufen. Ich kann es kaum erwarten, mit Rossini nach Wien zu kommen!«
Das Gastspiel der Oper von Monte-Carlo findet unter der Patronanz S. D. Fürst Albert II. von Monaco statt. Die Rossini-Gala ist ein Benefizabend zugunsten von AMADE (Association Mondiale des Amis de l'Enfance) unter der Schirmherrschaft und Präsidentschaft von I.K.H. Prinzessin Caroline von Hannover.