Georg Philipp Telemann
Matthäus-Passion

Amati ami 9902/2
2 CD • 82min • 1999
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Knapp anderthalb Stunden dauert diese Telemannsche Passionsmusik aus dem Jahr 1758. Damit unterscheidet sie sich bereits von ihrem Umfang her stark von den überlieferten Bachschen Vertonungen der Leidensgeschichte. Der instruktive Werkkommentar Carsten Langes, der dem Leser eine ziemlich komplette stilistische Werkeinordnung bietet, weist zurecht auf diverse französische und italienische Einflüsse der Metrik hin, die sich des weiteren auch in der deklamatorischen Form der Rezitative und den Arien manifestiert.
Natürlich bleibt die Matthäus-Passion im ambitionierten Zugriff des Magdeburger Kantoren Michael Scholl kein historisches Lehrstück, allerdings hat die Kirchenakustik bei den alten Instrumenten leichte akustische Schlagseite zur Folge, die auch die Turba-Elemente (Tr. 10, ab 2'30) etwas auf Distanz schiebt. Bei den Chorälen wünschte man sich vom Chor wieder etwas mehr Kern (Tr. 11) und weniger Fläche. Die Solisten bieten allesamt guten Oratorienstandard.
Norbert Rüdell [01.11.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Georg Philipp Telemann | ||
1 | Matthäus-Passion TWV 5:43 (1758) |
Interpreten der Einspielung
- Friederike Holzhausen (Sopran)
- Elisabeth Gröninger (Sopran)
- Renate Kappert (Sopran)
- Frédérick Meylan (Altus)
- Sebastian Reim (Tenor)
- Roland Fenes (Bariton)
- Ralf Grobe (Bariton)
- Kammerchor der Biederitzer Kantorei (Chor)
- Magdeburger Barockorchester (Orchester)
- Michael Scholl (Dirigent)