Teldec 3984-25254-2
1 CD • 64min • 1999
01.10.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mit dieser Aufnahme beschließt Nikolaus Harnoncourt seine Einspielungen der drei "Meistersinfonien" von Antonin Dvořák. Er selber bezeichnet sich als eingeschworenen Dvořák-Fan. Trotzdem bringt er es zustande, an ein längst eingeschliffenes Werk wie die Neue Welt-Sinfonie mit der Neugier des Entdeckers heranzutreten. Er vertieft sich in das populäre Stück, als sei es unbekannt: genau, detailfreudig und ohne den großen Zug aus den Augen zu verlieren. Dvořáks strapazierter Wunschkonzert-Bestseller darf ganz frisch, ganz unverbraucht tönen.
Besonderen Wert gewinnen Harnoncourts Dvořák-Taten durch die Einbeziehung der späten Sinfonischen Dichtungen. Frei von formalen Zwängen kann der tschechische Meister eigene Wege des musikalischen Erzählens gehen. Hier gibt er sich so modern wie kaum je – Mahler und Janáček werden den Fingerzeig aufgreifen. Im Wassermann ahnt und findet der Dirigent jene Rhetorik, die ihm so lieb ist – Jaromir Erbens traurig-düstere Ballade als ausdruckstarkes Tonbild. Daß ihm das exzellente Amsterdamer Orchester dabei treue Gefolgschaft leistet, versteht sich von selbst.
Fazit: Ein Dvořák jenseits des treuherzigen Musikantentums.
Mario Gerteis † [01.10.2000]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Antonín Dvořák | ||
1 | Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 | |
2 | Der Wassermann op. 107 (Sinfonische Dichtung) |
Interpreten der Einspielung
- Royal Concertgebouw Orchestra (Orchester)
- Nikolaus Harnoncourt (Dirigent)