Teldec 3984-24488-2
1 CD • 60min • 1999
01.02.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
An Einspielungen von Bruckners siebter Sinfonie auch durch die Wiener Philharmoniker herrscht kein Mangel. Diese Neuaufnahme spielen sie im wesentlichen "wie immer". Harnoncourt bürstet nichts gegen den Strich. Der Kopfsatz ist das übliche Andante in Vierteln (Bruckner setzte ihn als Allegro Moderato in Halben). Eine Ahnung davon, welchen Drive dieser Satz insgesamt entwickeln könnte, bekommt man in der Mitte, wo Harnoncourt kurz ein zügigeres Tempo anschlägt (10'23). Das Adagio (übrigens gottlob ohne Schlagzeug) kann seinen Trauermarsch-Charakter im bekannten Klebe-Tempo einmal mehr nur verleugnen. Allenfalls das rasche Scherzo fällt aus dem Rahmen des Üblichen.
Harnoncourts Auslotung des pianissimo-Bereichs und die Balance (etwa Präsenz der Holzbläser im Tutti) sind zwar vorbildlich, andererseits gibt es manche manieriert wirkende Eigenart. Das dritte Thema im ersten Satz (Tr. 1, 5'06) bekommt überstarke Akzente auf den Schwerpunkten, die nicht in der Partitur stehen. Manche ungeschickte Atemlöcher der Bläser zerstören zielsicher die betreffende Phrase.
Meine Favorit-Interpretationen bleiben Rosbaud, Walter und Haitink.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.02.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Anton Bruckner | ||
1 | Sinfonie Nr. 7 E-Dur WAB 107 |