Orfeo C 526 992 I
2 CD • 2h 12min • 1975
01.02.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Manchmal fragt man sich, warum man so lange auf derartige Wiederveröffentlichungen warten muß: Die am 1. und 2. Oktober 1975 im Herkulessaal der Münchner Residenz aufgezeichnete Einspielung des Orffschen Prometheus ist exemplarisch gelungen. Die Aufnahme klingt räumlich weit und doch ungemein präsent, dabei sehr natürlich, sie wirkt gänzlich unmanipuliert. Höchstwahrscheinlich weil man – da Orff den altgriechischen Text als Grundlage gewählt hat – vom Text kaum ein Wort versteht, kommt die aufrüttelnd dramatische, emotional von A bis Z hochgespannte Handlung umso packender herüber. Orffs Prometheus (1968 uraufgeführt), diese Mischung aus Oratorium, Oper und antiker Tragödie, ist nicht begrifflich zu verstehen, sondern zu erfühlen. Als Beispiele für viele unter die Haut gehende intensive Szenen dieser Aufnahme seien die Passage mit der verzweifelten, zur Kuh verwandelten Io (gesungen von der Sopranistin Colette Lorand), und ihr Dialog mit Prometheus, dem Bariton Roland Hermann, genannt sowie die sich aus einem gesprochenen Dialog Hermes-Prometheus entwickelnde Final-Szene mit Prometheus’ Untergang.
Kalle Burmester [01.02.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Carl Orff | ||
1 | Prometheus |
Interpreten der Einspielung
- Colette Lorand (Io Inachis - Sopran)
- Roland Hermann (Prometheus - Bariton)
- Fritz Uhl (Hermes - Tenor)
- Kieth Engen (Okeanos - Baß)
- Josef Greindl (Kratos - Baß)
- Heinz Cramer (Hephaistos - Baß)
- Chor des Bayerischen Rundfunks (Chor)
- Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Orchester)
- Rafael Kubelík (Dirigent)