Ondine ODE 923-2
1 CD • 73min • 1998
01.08.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Erkki Melartin war eine Art finnischer Spiegel Europas. Mit Ravel teilte er nicht nur die Lebensdaten, sondern auch das Interesse an orchestralen Farben. Es gibt keinen "impressionistischeren" skandinanischen Tonsetzer als diesen Reisenden. Auch Puccini und Strauss haben Spuren hinterlassen, aber Melartin ist mehr als ein Eklektiker. Wenn am Schluß seines ornamentenreichen Violinkonzerts (1913) der "Tosca"-Beginn aufklingt, ist das organischer Teil einer Musik zwischen Patchwork und Vision. Daß sie in aller Intelligenz nie ganz autark wirkt, macht sie zum Vorklang der Postmoderne. Den spielt das Tampere Philharmonic Orchestra mit Glut und Präzision, Solist Storgards überzeugt als sensibler Handwerker. Nicht so vielschichtig gerieten dem Komponisten seine belgischen Impressionen, aus denen aber ein infernalisches Scherzo herauspringt. Und die "Dornröschen"-Suite? Hätte nicht sein müssen, aber die Finnen lieben dieses Stück nun mal.
Volker Hagedorn [01.08.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Erkki Melartin | ||
1 | Violinkonzert op. 60 | |
2 | Lyrische Suite Nr. 3 (Belgische Impressionen) | |
3 | Dornröschen op. 22 (Suite) |