Granados
Goyescas
Ars Produktion ARS 38 629
1 CD • 58min • 2020
29.08.2023
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Komponiert wurden die Goyescas 1911, später wurden sie vom Komponisten Enrique Granados selbst in eine Oper mit demselben Namen umgewandelt. Das überrascht nicht, zeichnet Granados in seiner Musik doch wunderbar bildkräftige Portraits der Menschen und Traditionen seines Heimatlandes. Seine musikalische Sprache ist hochromantisch und technisch gehen die Werke bis an die Grenzen dessen, was Klaviere zu dieser Zeit zu leisten imstande waren. Obwohl sich der Einfluss des Lisztschen Klaviersatzes hier und da Bahn bricht, ist das Endergebnis sehr originell und hat einen stark rhapsodischen, fast improvisatorischen Charakter. Inspiriert wurde Granados zu diesem Zyklus durch die Gemälde seines Landsmannes Francisco de Goya. Mit den dynamischen und klanglichen Möglichkeiten des Klaviers, schafft Granados eine ganze Palette von Emotionen, von sehr subtilsten bis zu dramatischen und innigen.
Virtuosität und Lokalkolorit
Das beschreibt im Grunde genommen auch schon die Einspielung, die der Pianist Emili Brugalla vorgelegt hat. Sie leuchtet Granados‘ bildkräftige Musik farben- und nuancenreich aus, geizt daneben nicht mit Virtuosität und Lokalkolorit. Neben den eigentlichen Goyescas hat Brugalla auch ein Intermezzo aus der gleichnamigen Oper eingespielt, mit dramatischem Impetus, aber auch mit großer Intensität und opernhaftem Gestus. Der ist auch dieser Musik zu eigen, was Brugalla durchweg ebenso lebendig wie sensibel zu vermitteln weiß. Im Klavierrepertoire fristet Musik wie diese nur allzu oft ein Schattendasein. Das sollten faszinierende Einspielungen wie diese eigentlich ändern.
Guido Krawinkel [29.08.2023]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Enrique Granados | ||
1 | Goyescas - Suite nach Bildern von Goya Hugo Monden | 00:48:51 |
7 | El Pelele (Escena goyesca) | 00:06:19 |
8 | Intermezzo (aus der Oper Goyescas) | 00:04:28 |
Interpreten der Einspielung
- Emilio Brugalla (Klavier)