enCORes
TYXart TXA21161
1 CD • 60min • [P] 2022
24.08.2022
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Konzertauftritte eines gefeierten Solisten brauchen einen großen Fundus an Zugabenstücken. Kurze Stücke oder auch Einzelsätze aus größeren Werken, die sich für romantische, kurzweilige oder entrückte Epiloge nach einem großen Konzert eignen. Der französische Waldhornist Hervé Joulain gehört zu den produktivsten Solisten auf seinem Instrument und kann eine reiche Karriere als Solist und Kammermusiker vorweisen. Leider sind viele einschläge Zugabenstücke nicht unbedingt für das Waldhorn geschrieben. Hervé Joulain machte aus der Not eine Tugend und zeigt auf seiner neuen „Encores“-CD in 21 Stücken, dass das Horn mit seiner Mittellage durchaus prädestiniert für vielfältigste „Aneignungen“ ist. Und er weiß, warum er welches Stück diesem Zugaben-Reigen aufnimmt – geht es doch vor allem um den persönlichen Bezug und weniger um den Effekt. Bei Charles Gounods Ave Maria ist es etwa diefrühe Erinnerung an eine Schallplattenaufnahme. Gabriel Faurés Après un rêve fungiert als Bekenntnis des französischen Musikers zur Musikkultur seines Landes. Fritz Kreislers berühmtes Liebesleid sieht der Hornist als Herausforderung, die geigerische Finesse des Originals auf das Blechblasinstrument zu übertragen.
Instrumente in ausgewogener Kombination
Viele weitere Bravourstücke und musikalische Traumsequenzen sind hier wie an einer Perlenkette aufgereiht. Das Duo lässt den gesanglichen Melodienbogen atmen, was ohnehin zur Stärke der beiden gehört. Joulains Phrasierungskunst und sein eleganter, dunkel-getragener Ton wird durch das Spiel von Tatiana Chernichka einfühlsam beantwortet, gerne auch mit funkelnder virtuoser Brillanz, die als gutes Pendant zum getragenen Ton des Blechblasinstruments wirkt. So kann auch der Schwan aus dem Karneval der Tiere seine Anmut und gleich mehrere John-Williams-Nummern die Bildkraft der Star-Wars-Filme entfalten. Überhaupt hat sich die Filmmusik längst als Konzertrepertoire emanzipiert. In Bill Contis Schmachtballade „Mickey“ aus dem 80er Jahre-Blockbuster„Rocky Balboa“ mutiert das Duo auch mal zur Jazzcombo, wenn Stephane Logerot am Kontrabass sowie Florent Jodelet und Emmanuel Curt an der Perkussion dezent mitmischen.
Stefan Pieper [24.08.2022]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Charles Gounod | ||
1 | Ave Maria | 00:02:28 |
Fritz Kreisler | ||
2 | Liebesleid | 00:02:52 |
Gabriel Fauré | ||
3 | Après un rêve op. 7 Nr. 1 | 00:02:53 |
Yōko Kanno | ||
4 | Our Little Sister | 00:02:28 |
Camille Saint-Saëns | ||
5 | The Swan (Der Schwan, aus: Der Karneval der Tiere) | 00:02:27 |
Carl Nielsen | ||
6 | Tågen Letter | 00:02:08 |
Ennio Morricone | ||
7 | Death Theme (aus dem Film The Untouchables) | 00:02:22 |
Camille Saint-Saëns | ||
8 | 1. Satz Adagio aus Sinfonie Nr. 3 (Orgelsinfonie) | 00:03:52 |
Michel Colombier | ||
9 | Emmanuel | 00:01:22 |
Reinhold Glière | ||
10 | Valse triste op. 35 Nr. 7 | 00:02:50 |
Michel Legrand | ||
11 | What are you doing the rest of your life? (aus dem Film The Happy Ending) | 00:02:13 |
Robert Schumann | ||
12 | Träumerei op. 15 Nr. 7 (Kinderszenen op. 15) | 00:02:16 |
John Williams | ||
13 | Luck & Leia (aus dem Film Star Wars) | 00:02:24 |
Luc Baiwir | ||
14 | Arioso op. 16 | 00:04:10 |
Bill Conti | ||
15 | Mickey (Death Theme aus dem Film Rocky Balboa) | 00:03:57 |
Sergej Rachmaninow | ||
16 | Vokalise op. 34 Nr. 14 | 00:03:21 |
Johann Strauß (Sohn) | ||
17 | Süße Tränen op. 283 (Romanze) | 00:02:47 |
Stephen Sondheim | ||
18 | Not a Day goes by | 00:01:57 |
Johann Sebastian Bach | ||
19 | Air D-Dur (aus: Ouvertüre (Suite) Nr. 3 BWV 1068 D-Dur) | 00:03:09 |
Wolf Kerschek | ||
20 | It's still Our Dream | 00:03:39 |
John Williams | ||
21 | Princess Leia (aus dem Film Star Wars) | 00:03:12 |
Interpreten der Einspielung
- Hervé Joulain (Horn)
- Tatiana Chernichka (Klavier)