Märchenbilder
Tatjana Uhde • Lisa Wellisch

Ars Produktion ARS 38 325
1 CD/SACD stereo/surround • 59min • 2021
11.07.2021
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
„Alle Werke auf dieser CD haben, so unterschiedlich sie in ihrer Form oder Entstehungsgeschichte sein mögen, eine Gemeinsamkeit – sie erklingen in dem in der Romantik beliebten und idealisierten Volkston […] Schumanns Fantasiestücke, Schuberts Arpeggione-Sonate oder das berühmte Solveigs Lied aus Griegs volkstümlicher Peer Gynt Suite, alle diese Stücke gehen schnell ins Ohr, rühren an tiefe Gefühle und sind dennoch komplex komponierte Werke, die an Violoncello und Klavier höchste Ansprüche stellen.“ Treffender hätte es die Pianistin und Booklet-Autorin Lisa Wellisch nicht auf den Punkt bringen können, was ihre mit der Cellistin Tatjana Uhde unter dem Titel „Märchenbilder“ eingespielte CD ausmacht. Diese klanglich exzellente Produktion bietet bittersüße Romantik im Überfluss, der die Freiburger Cellistin und die Pianistin aus Villingen-Schwenningen mit einem innigen poetischen Empfinden, aber auch mit Charme und Natürlichkeit abseits einer zu sehnsuchtsvollen Theatralik begegnen. Den besonderen Reiz dieser Aufnahme macht für mich der emotionale Gleichklang von Tatjana Uhde und Lisa Wellisch aus und wie beide Dank einer subtilen Agogik und herrlichen Tonformung diesen dem CD-Titel entsprechenden wunderbaren Erzählton des „Es war einmal…“ treffen.
Konzentrierte Intimität
Was die von Lisa Wellisch erwähnten „höchsten Ansprüche an Violoncello und Klavier“ angeht, so sind diese – ob in technischen, rein virtuosen oder in klanglichen und gestalterischen Herausforderungen – als solche in der überaus ausgewogenen Lesart der zwei Künstlerinnen kaum erkennbar. Behutsam geben sie den romantischen Gefühlslagen genügend Raum, bleiben aber immer konzentriert und kontrolliert, auch in den virtuosen Binnensätzen der Märchenbilder op. 113 von Robert Schumann oder in dem gefährlich gefühlvollen Märchen op. 8 des russisch-schweizerischen Komponisten Paul Juon (1872-1940). Ein wenig mehr Esprit hätte allerdings Schumanns Fantasiestücken op. 73 gutgetan. Dem 2. Satz fehlt es an Leichtigkeit und das Finale kommt nicht so recht vom Fleck. Trotzdem eine insgesamt überzeugende Einspielung von Tatjana Uhde und Lisa Wellisch, die Intimität eben nicht mit Sentimentalität, Behutsamkeit nicht mit Zögerlichkeit verwechseln.
Christof Jetzschke [11.07.2021]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Robert Schumann | ||
1 | Märchenbilder op. 113 | 00:14:39 |
Paul Juon | ||
5 | Märchen op. 8 | 00:05:54 |
Franz Schubert | ||
6 | Sonate für Arpeggione (Violoncello) und Klavier a-Moll D 821 (Arpeggionesonate) | 00:23:29 |
Edvard Grieg | ||
9 | Solveigs Lied (aus Peer Gynt op. 23; arr. Orfeo Mandozzi) | 00:03:28 |
Robert Schumann | ||
10 | Fantasiestück op. 73 Nr. 1 (Zart und mit Ausdruck) | 00:03:05 |
11 | Fantasiestück op. 73 Nr. 2 (Lebhaft, leicht) | 00:03:13 |
12 | Fantasiestück op. 73 Nr. 3 (Rasch und mit Feuer) | 00:04:32 |
Interpreten der Einspielung
- Tatjana Uhde (Violoncello)
- Lisa Wellisch (Klavier)