Magnus Lindberg
Tempus fugit • Violin Concerto No. 2
Ondine ODE 1308-5
1 CD/SACD • 58min • 2017
26.09.2018
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Magnus Lindberg, finnischer Komponist des Jahrgangs 1958, siedelt seine Musik zwar deutlich im avantgardistischen „Main Stream“ an, doch dringt immer wieder ein letztlich romantischer Impetus durch, eine „Erzählweise“, die seine kontrastreichen Klänge in die gleichsam dramatische Tradition romantischen und frühmodernen Komponierens stellt. Das trifft sogleich für das exaltiert beginnende Tempus fugit zu, auch wenn sich das Stück im weiteren Verlauf durchaus auch ruhigeren und fast gesanglicheren Gefilden annähert. Noch deutlicher wird der Traditionsbezug im 2. Violinkonzert, dessen Gestik und Entwicklung bewährte Strukturelemente weiterführt – was ja auch nicht schlecht ist, wenn dabei ein originelles und spannendes Stück entsteht. Die beiden Werke eignen sich auch gut für die Erkenntnis, dass zwischen Tradition und Moderne fließende, in sich logische Übergänge vorherrschen. Kein Wunder, dass ein so in Klassik und Romantik bewährter Solist wie der Geiger Frank Peter Zimmermann an diesem Stil Gefallen fand.
In den Gattungen des Solokonzerts wie auch dier freien Orchesterfantasie wirken immer wieder bekannte Formmodelle nach, auch wenn die Komponisten sich bemühen, genau das zu vermeiden. Wahrscheinlich ist es sowohl ehrlicher wie auch effizienter, diese Ablösung gar nicht erst zu versuchen – ein der Sache selbst innewohnendes „Narrativ“ setzt sich ohnehin durch. In jedem Fall ist dies eine klangsinnliche und hörenswerte Einspielung, die sich leicht erschließt. Empfehlenswert!
Dr. Hartmut Lück † [26.09.2018]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Magnus Lindberg | ||
1 | Tempus fugit | 00:33:16 |
6 | Violinkonzert Nr. 2 | 00:24:57 |
Interpreten der Einspielung
- Frank Peter Zimmermann (Violine)
- Finnish Radio Symphony Orchestra (Orchester)
- Hannu Lintu (Dirigent)