Teldec 3984-21818-2
1 CD • 68min • 1993, 1994
01.09.1998
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Auch Genies genehmigen sich schöpferische Pausen, seien sie selbstverordnet oder von außen auferlegt. Die drei Missae breves KV 49, 65 und 194 zu Mozarts Meisterwerken zählen zu wollen, wäre darum nicht nur töricht, sondern widerspräche auch der Intention des Komponisten. Dies sind liturgische Gebrauchsmusiken, nicht außerordentlichen Feiertagen, sondern dem sonntäglichen Alltag zugedacht.
Trotzdem sprechen sie mit ihrer Sinnlichkeit und Lebensfreude die Phantasie unmittelbar an. Das muß etwas mit Nikolaus Harnoncourt zu tun haben. Der Dirigent wirkt gelöster, weniger verbissen, auch wenn er auf Fotografien immer noch finster dreinschaut. Im übrigen wird Tradition bei ihm jetzt großgeschrieben: Auf der Besetzungsliste des Orchesters finden sich noch immer die seit Jahrzehnten vertrauten Namen. Doch auch für Nachwuchs ist gesorgt. Gäben die Leistungen der Gesangssolisten allein den Ausschlag, so gebührte dem jungen Solistenquartett um Christine Schäfer der Vorzug, deren biegsamer Sopran sich dem Gesamtklang besser einfügt. Sie überzieht das stumpfe Material mit einer Portion Blattgold, die das eigentlich Flüchtige zum Leuchten bringt.
Eckhard Scheider [01.09.1998]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Wolfgang Amadeus Mozart | ||
1 | Missa brevis G-Dur KV 49 | |
2 | Missa brevis d-Moll KV 65 | |
3 | Missa brevis D-Dur KV 194 | |
4 | Missa brevis C-Dur KV 220 (Spatzenmesse) |