The complete Bach transcriptions by Walter Rummel

Hyperion CDA67481/2
2 CD • 2h 14min • 2005
19.06.2008
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Eine wirklich besondere, einzigartige pianistische Tätlichkeit ist hier anzukündigen und zugleich jedem Bach-Enthusiasten mit Sinn für transkriptorische Verrücktheiten und Verantwortlichkeiten ans musikalisch klopfende Herz zu legen. Wohl erstmals – wenn ich mich nicht irre – sind unter der aufmerksamen, einfühlsamen „Regie“ des britischen Pianisten Jonathan Plowright die vier Serien der in den Jahren zwischen 1922 und 1938 entstandenden Bach-Übertragungen des in Berlin geborenen Walter Rummel (1887–1953) in den Handel gekommen. Ein begrüßenswertes Engagement in vieler Hinsicht. Rummel beschäftigte sich in erster Linie mit Themen aus den Kantaten, verlieh ihnen einen runden, unaufgeregten Klavierton, ähnlich den Choral-Bearbeitungen Ferruccio Busonis. Aber es gibt auch durchaus flirrende, fast schon reißerische Passagen, wenn Bach in seinen Überlegungen für den wöchentlichen Musikplan erregte bibliche, religiöse Zustände zu inszenieren hatte. Nicht nur nebenbei sind diese kunstvoll auf Klavier getrimmten Schätze auch ein weiterer Hinweis, wie geschickt und ökonomisch Bach seine eigenen Werke für die verschiedensten Anlässe genutzt hat. Auf CD 2 dieser Edition wird unter dem Motto Wir müssen durch viel Trübsal BWV 146 das d-Moll-Klavierkonzert BWV 1052 ausführlich zitiert und in Erinnerung gebracht.
Jonathan Plowright entledigt sich nicht nur dieser Aufgaben mit Umsicht und technischer Geschmeidigkeit, sondern er scheint ein echtes, vielleicht sogar liebevolles, ja glühendes Nahverhältnis zu dieser wunderbaren Musik, zu diesen von Rummel zart bis euphorisch, liebevoll bis energisch umgesetzten Miniaturen entwickelt zu haben. Eine diskographische Entdeckung also von höchstem Unterhaltungs- und Bildungswert – dem publizistischen Charisma des Labels Hyperion durchaus zur Ehre.
Peter Cossé † [19.06.2008]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johann Sebastian Bach | ||
1 | Ertöt uns durch dein Güte | 00:03:41 |
2 | Ach wie flüchtig, ach wie nichtig BWV 26 | 00:03:09 |
3 | Liebster Jesu, wir sind hier BWV 731 | 00:04:55 |
4 | Vater unser im Himmelreich BWV 760 | 00:04:40 |
5 | Was Gott tut, das ist wohlgetan BWV 99 | 00:05:16 |
6 | Das alte Jahr vergangen ist BWV 614 | 00:03:24 |
7 | Jesus Christus, Gottes Sohn | 00:03:38 |
8 | Wir eilen mit schwachen, doch emsigen Schritten | 00:05:16 |
9 | Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen BWV 12 (Kantate) | 00:04:28 |
10 | Mein gläubiges Herze (Aria aus BWV 68) | 00:02:13 |
11 | Das neugeborne Kindelein BWV 122 (Kantate) | 00:05:35 |
12 | Ich hab in Gottes Herz und Sinn BWV 92 (Kantate) | 00:04:28 |
13 | Was frag ich nach der Welt BWV 94 (Kantate) | 00:04:37 |
14 | DerStreit zwischen Phoebus und Pan BWV 201 | 00:07:40 |
CD/SACD 2 | ||
1 | Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen BWV 146 (Kantate) | 00:10:48 |
2 | Durchlaucht'ster Leopold BWV 173a (Kantate) | 00:03:09 |
3 | Amore traditore BWV 203 (Kantate) | 00:06:51 |
4 | Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort BWV 126 (Kantate) | 00:05:24 |
5 | Ich geh und suche mit Verlangen BWV 49 (Kantate zum 20. Sonntag nach Trinitatis) | 00:05:23 |
6 | Was frag ich nach der Welt BWV 94 (Kantate) | 00:04:56 |
7 | Magnificat D-Dur BWV 243 | 00:03:55 |
8 | Gelobet sei der Herr, mein Gott BWV 129 (Kantate) | 00:04:09 |
9 | Die Seele ruht in Jesu Händen | 00:11:51 |
10 | Herr, Gott, dich loben alle wir BWV 130 (Kantate) | 00:05:00 |
11 | Vom Himmel hoch, da komm ich her BWV 248 (Choralsatz) | 00:06:11 |
Interpreten der Einspielung
- Jonathan Plowright (Klavier)