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Grieg The Complete Songs Vol. 6

BIS 1657

1 CD • 63min • 2006

13.12.2007

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Es war längere Zeit Mode, über Edvard Grieg und seine Kompositionen recht abfällig zu urteilen: Musikalischer Plüsch, skandinavische Gartenlaube und ähnliches. Das sind leichtfertig hingeplapperte Meinungen, denn wer kennt schon das gesamte Werk, wer kennt etwas mehr als die paar populären Stücke aus seinem Liedschaffen? Die starke Einflußnahme, die dieser „Mendelssohn im Eisbärfell“ (Eduard Hanslick) auf die musikalische Entwicklung ausgeübt hat, ist nicht zu unterschätzen. Die russische Musik des späten Neunzehnten Jahrhunderts, die Franzosen, nicht zuletzt auch Gustav Mahler haben von den eigenwilligen Tonkombinationen Griegs profitiert, mag sein sogar unbewußt oder widerwillig. An Mahler wird man bei einigen der auf der Folge sechs der Gesamtedition versammelten Gesänge mehrmals denken, etwa bei den unheimlichen Soldaten- und Kriegsvisionen. Schade, daß gerade diese markanten Lieder der Sängerin Monica Groop am wenigsten gelingen, hier wäre ein härteres, „gepanzertes“ Organ am Platze. Überhaupt wäre diese Sparte besser einer männlichen Stimme anzuvertrauen. Im Reich der Lyrik kann Monica Groop ihre anerkannten Fähigkeiten voll ausschöpfen, da ereignen sich wunderschöne, melancholische Stimmungsbilder. Sanfte, milde Mezzo-Töne von angenehmer Rundung und wohltuender Strahlung. Der Pianist Roger Vignoles, dem hier ein großer musikalischer Anteil zugewiesen ist, kann seine anerkannte Virtuosität und Einfühlungsgabe neuerlich bezeugen. Ein gutes Paar, das sich einer guten Aufgabe widmet.

Clemens Höslinger [13.12.2007]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Monica Groop (Mezzosopran)
• Roger Vignoles (Klavier)