cpo 999 937-2
1 CD • 55min • 2002
16.08.2005
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Mit Komplimenten aus der Kategorie „Das muß man gehört haben“ sollte sich der Rezensent besser zurückhalten. Im Falle dieser CD allerdings wäre jedes andere Urteil eine glatte Untertreibung. Die glänzende Aufnahme des Linos-Ensembles präsentiert hochvirtuose, klanglich eigensinnige Kammermusik aus dem frühen 19. Jahrhundert, Kompositionen von schier überbordender Phantasie. Das Grand Septuor op. 25, das Ferdinand Ries 1808 in Paris schuf, gleicht mit seinen verblüffenden Szenenwechseln und der starken Individualisierung der Instrumente (Klavier, Klarinette, zwei Hörner, Violine, Violoncello, Kontrabaß) einem imaginären musikalischen Theater. Das Linos-Ensemble widmet sich diesem hinreißenden Septett mit pointierter und intelligenter Vortragskunst, mit Schwung, Witz und ansteckender Begeisterung.
Im Grand Otetto op. 128, das Ferdinand Ries 1816 für die Londoner Philharmonic Society (und für sich selbst als Pianist) komponierte, steigerte er die Kammermusik bisweilen zu orchestraler Wucht und trieb den bravourös auftrumpfenden Klavierpart in die schwindelerregenden Höhen eines veritablen Virtuosenkonzerts. Konstanze Eickhorst meistert die enorme pianistische Herausforderung mit atemberaubendem Temperament; ohnehin legt das Ensemble in diesem alles andere als divertimentohaften Oktett ein unerhört spannungsreiches, furioses und kontrastfreudiges Musizieren an den Tag. Der profunde und detailgenaue Kommentar im Begleitheft sorgt dafür, daß sich der Hörer auch musikhistorisch auf der Höhe der Ereignisse bewegt.
Wolfgang Stähr [16.08.2005]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ferdinand Ries | ||
1 | Grand Septuor op. 25 | |
2 | Grand Otetto op. 128 für Klavier, Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass |
Interpreten der Einspielung
- Linos Ensemble (Ensemble)