OehmsClassics OC 506
1 CD • 63min • 1999, 2003
15.11.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die kurze Ära James Levine hat sicher nicht alle Erwartungen erfüllt, die man in München an sie geknüpft hatte – zumindest nicht hinsichtlich des nach Jahren der Zwangs-Abstinenz unter Celibidache heiß ersehnten Plattengeschäfts. Verständlich, dass man sich nun bemüht, wenigstens die Archiv-Bestände auszuwerten – auch wenn da naturgemäß nicht alles eitel Gold ist. Der Mitschnitt von Brahms’ erster Sinfonie leidet unter einem etwas engen, gepressten Klangbild. Auch ist Levines Dirigat mehr routiniert als verbindlich. Im Orchester gibt es schöne Einzelleistungen, doch die Bereitschaft jedes Spielers, seinen Part nach seiner Funktion im Gesamtklang zu gestalten, die das Orchester unter Celibidache vor allen anderen auszeichnete, ist verloren gegangen. Und was Präzision und Homogenität der Gruppen angeht, so kann man sich nicht ernstlich mit Chicago oder Boston messen. Besser gelungen ist aufnahmetechnisch wie musikalisch das viel zu selten aufgeführte Schicksalslied nach einem Text von Friedrich Hölderlin für Chor und Orchester, das vor allem in den ruhigen Teilen durchaus subtile Momente hat. Insgesamt dürfte die Veröffentlichung wohl in erster Linie als Erinnerungsstück für Gasteig-Abonnenten interessant sein.
Sixtus König † † [15.11.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johannes Brahms | ||
1 | Schicksalslied op. 54 für Orchester und gemischten Chor | |
2 | Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 |
Interpreten der Einspielung
- Münchner Philharmoniker (Orchester)
- James Levine (Dirigent)