Hyperion 67469
1 CD • 62min • 2004
16.12.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Des französischen Pianisten Pierre-Laurent Aimards Einspielung der Concord-Sonata von Charles Ives ist vielleicht zu früh von der Jahrespreis-Jury des Deutschen Schallplattenpreises gewürdigt worden. Denn nie und nimmer ist dieses schwierige, anstrengende, multistilistische Amerika-Epos so unbeeindruckt von allen Schwierigkeiten, ästhetischen Verschiebungen und Verwerfungen aus- und abgeliefert worden wie in dieser – auch aufnahmetechnisch sehr befriedigenden – Einspielung von Marc-André Hamelin. Natürlich bleibt Aimards Warner-Version eine Alternative, vor allem deshalb, weil in seiner Darstellung nicht nur die Flöte, sondern auch die (obligate) Bratsche (mit Tabea Zimmermann) zum Zug kommen. Hamlin freilich ist der fulminantere, leichtgängigere, unterhaltsamere Pianist – ein Überklavierist und Übermusiker, dessen schier umwerfende Selbstverständlichkeit im Umgang mit dem Unbequemen sich auch in der Barber-Sonate in reinstem, freiem und doch textverwandtem Musizieren äußert. Kaum je ist amerikanische Musik so unwiderstehlich präsentiert worden!
Vergleichsaufnahmen: Barber: Knauer (Berlin classics 0017342 BC), Gourari (Decca 447 114-6); Ives: Aimard u.a. (Warner 256460297-2)
Peter Cossé † [16.12.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Charles Ives | ||
1 | Piano Sonata Nr. 2 (Concord, Mass., 1840-60) | |
Samuel Barber | ||
2 | Klaviersonate es-Moll op. 26 |
Interpreten der Einspielung
- Marc-André Hamelin (Klavier)