cpo 999 938-2
2 CD • 2h 06min • 1997
03.11.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mit dem Reintalerschen Jephta-Oratorium fügt das Label cpo seiner ambitionierten Reihe mit selten zu hörenden Chorwerken aus der Romantik à la Herzogenberg einen weiteren Baustein hinzu. Die vorliegende Aufnahme entstand bereits vor sieben Jahren und zeigt, dass Reintaler in vielen Einzelheiten dem Vorbild Mendelssohn verbunden ist: Die dramatischen Rezitativ-Arien-Kopplungen, der großzügige Aplomb des Chores, der breite Registeraufriss des Orchesters – alles verweist auf die Präsenz des Elias-Schöpfers, ohne sich dabei in purer Gefolgschaft zu begnügen. Viele berückende dramaturgische Effekte und ein sensualistisches Klangempfinden verweisen auf bemerkenswerte Könnerschaft. Leider bleibt in der halligen Akustik des Bremer Domes vieles auf der Strecke, vor allem die energische Dialogisierung zwischen Chor und Solisten verpufft im Nachhall wie überhaupt der Chor unter diesen Umständen sehr flächig daherkommt, ohne die für die dramaturgische Dichte nötige Attacke. Darüber hinaus klingt der Chorsopran etwas dünnfaserig und der Bass zu unkonturiert. Die Solisten agieren insgesamt untadelig auf gutem Niveau.
Norbert Rüdell [03.11.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Carl Reinthaler | ||
1 | Jephta und seine Tochter (Oratorium, 1855) |