CCn'C 02532
1 CD • 60min • 2002
19.09.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Unter den verschiedenen Möglichkeiten, Haydns Sieben letzte Worte des Erlösers am Kreuze aufzüführen – im Streichquartettverbund, am Klavier, im vollen Klang eines Kammerorchesters, mit und ohne Sprecher, wie es eben beliebt... – erscheint diese hier in einer „erweiterten Quartett-Fassung“ als absolut überzeugend. Die Violin-, Viola- und Cellostimmen wurden verdoppelt, ein Kontrabass sorgt für zusätzliche Grundierung. Und das Ganze, vom Ensemble Opus Posth unter der Leitung von Tatiana Grindenko mit vielen Finessen altertümlicher – also historisierender –, aber gerade dadurch packend zeitlos wirkender Tongebung gespielt, entbehrt nicht eine Sekunde lang der religiösen Inbrunst, der fahlen Lichtwirkungen, der existenziellen Ausweglosigkeit unter dem großen musikideellen und lebensanschaulichen Bogen der Hoffnung. Die Musiker gehen sparsam, sinngebend mit dem Vibrato um, sie „singen“ im rechten Moment, sie „sprechen“, wenn Haydn uns mit seiner Musik berichten, wenn er erzählen möchte. Eine Stunde also von erfüllter Musik auf höchster gedanklicher und emotionaler Ebene, die einmal mehr - und dies leider nicht öfter -, daß die Geigerin Tatiana Grindenko nach wie vor zu den prägendsten, eigenwilligsten Erscheinungen der russischen Musikszene zählt. Wer möchte in diesem Zusammenhang nicht etwas wehmütig an jene Zeiten denken, da sie noch im Duo mit ihrem damaligen Ehemann Gidon Kremer für Aufsehen und Nachdenklichkeit sorgte!
Peter Cossé † [19.09.2003]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Joseph Haydn | ||
1 | Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz op. 51 Hob. XX:1b für Streichquartett |
Interpreten der Einspielung
- Ensemble Opus Posth. (Ensemble, Leitung)
- Tatiana Grindenko (Violine)