
Naxos 8.559133
1 CD • 61min • 2000-2002
21.11.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Im allgemeinen beschränken sich Barber-Protagonisten auf die großen Instrumentalkonzerte und auf das elegische Adagio für Streicher, gelegentlich taucht auch die brillante, etwas ungemütliche Klaviersonate in einem Tonträgerprogramm auf (zumal im Rahmen von Wettbewerbsmitschnitten, wenn den jungen Interpreten ein Werk des 20. Jahrhunderts abverlangt wird). So besteht das Hauptverdienst dieser Naxos-Edition darin, neben dem immer wieder hörenswerten Klavierkonzert auch andere, wohlproportionierte, in Melos und Harmonik sehr faßliche Stücke zur Diskussion zu stellen, die den hehren Absichten des Komponisten, einen bald amerikanischen, bald überregionalen Schreibstil zu entfalten, beste Zeugnisse ausstellen.
Mit dem knackigen, resolut servierten Commando March endet somit eine von der literarischen Seite her überaus willkommene Edition, deren Problematik freilich nicht ganz unerwähnt bleiben darf. Stephen Prutsman macht seine Sache vordergründig durchaus gut und technisch untadelig, aber von seinem Spiel gehen im Verlauf des Klavierkonzerts zu wenig Impulse aus. Eine Einspielung eher zum Kennenlernen und wohl auch zum ersten Genießen eines Werkes, dessen Perspektivik und schlanke Brillanz jedoch in den Aufnahmen mit John Browning (RCA) etwa um einiges klarer, vor allem aber mitreißender ausgestaltet sind.
Peter Cossé † [21.11.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Samuel Barber | ||
1 | Konzert op. 38 für Klavier und Orchester | |
2 | Die Natali op. 37 | |
3 | Medea's Meditation and Dance of Vengeance op. 29a | |
4 | Comando March |
Interpreten der Einspielung
- Stephen Prutsman (Klavier)
- Royal Scottish National Orchestra (Orchester)
- Marin Alsop (Dirigent)