Sylvius Leopold Weiss Lute Sonatas, Volume 5

Naxos 8.554833
1 CD • 68min • 2000
20.09.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Man kann mit Fug und Recht behaupten: Sylvius Leopold Weiss war der bedeutendste Lautenist des Barock. Die heutige Musikwissenschaft stellt ihn sogar auf die gleiche Stufe wie Bach, Händel und Telemann. Laut neuesten Studien wird übrigens sein Geburtsjahr mit 1687 und nicht wie früher mit 1686 angegeben. Auch der Geburtsort Breslau stimmt nicht; Weiss wurde in Grottkau (poln.: Grodkow) geboren.
Weiss hat um 1717 eine Weiterentwicklung der elfchörigen Laute in eine dreizehnchörige Laute initiiert. Daraus ergab sich durch die zwei zusätzlichen Baßsaiten ein wesentlich vollerer und baßkräftigerer Klang. Dieser Klang war Weiss’ Ideal , und so konnte er endlich das von ihm angestrebte „cantabile“-Spiel verwirklichen. Die Sonate in C-Dur Nr. 38 wurde zwar für dieses Instrument komponiert, läßt sich aber mittels geringfügiger Veränderungen im Notentext auch auf einer elfchörigen Laute spielen. Diese Sonaten sind derart kunstvoll und kontrastreich in ihrer Satzfolge, daß man sie getrost als Krönung der Gattung „Lautensonate“ bezeichnen kann.
Robert Barto setzt nun mit Folge 5 seinen Zyklus der Sonaten von Weiss fort. Er läßt sich vor allem auch genügend Zeit, um sein Projekt erfolgreich weiterzuführen. Diese Musik verlangt danach. Seine Interpretationen sind äußerst geschmackvoll; die Phrasierung, die Verzierungstechniken, alles hat Maß und Ziel. Mir ist keine bessere Einspielung bekannt.
Andreas Paar [20.09.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Sylvius Leopold Weiss | ||
1 | Sonate Nr. 38 C-Dur für Laute | |
2 | Tombeau sur la mort de M. Cajetan Baron d'Hartig für Laute | |
3 | Sonate Nr. 43 für Laute |
Interpreten der Einspielung
- Roberto Barto (Laute)