Philips 464 639-2
1 CD • 77min • 1998, 1999
01.09.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Im Verlaufe seiner Gesamteinspielung der Soloklavierwerke Béla Bartóks bewies Zoltán Kocsis einen Grad der Anverwandlungsgabe an das musikalische Idiom seines Landsmannes, der ans Wunderbare grenzt. Obwohl er zweifellos ein Alleskönner ist, scheint sein kraftgeladen-stürmisches pianistisches Temperament nirgendwo authentischer zu sich zu finden als in den Werken Béla Bartóks.
Noch ganz im Banne von Liszt, Brahms und Strauß stehen die frühen Vier Klavierstücke und die beiden Versionen der Rhapsodie. Gut zwanzig Jahre später entstanden und entsprechend stilistisch reifer ist die Tanzsuite, die als Orchesterstück zwar Eingang ins sinfonische Repertoire gefunden hat, deren Klavierfassung aber aufgrund ihrer extremen technischen Schwierigkeit ein Schattendasein führt. Mit seiner stets ins Kühle tendierenden Klangfarbenpalette setzt Kocsis die orchestrale Fülle des Klaviersatzes ungemein differenziert in Szene. Die letzte Folge einer Gesamteinspielung, die in ihrer darstellerischen Suggestionskraft und kritischen Durchdachtheit einen Meilenstein der Interpretationsgeschichte darstellen dürfte.
Peter Schlüer [01.09.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Béla Bartók | ||
1 | Tanzsuite BB 86b Sz 77 für Orchester | |
2 | Rumänische Rhapsodie Nr. 1 Sz 88 für Violoncello und Klavier | |
3 | Vier Klavierstücke BB 27 | |
4 | Trauermarsch (aus Kossuth BB 31) | |
5 | Rhapsodie Nr. 1 (kurze Version) |
Interpreten der Einspielung
- Zoltán Kocsis (Klavier)