cpo 999 729-2
1 CD • 56min • 2000
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mit seinen häufigen Doppelgriffen und einer Klangtotale, die gar nicht genug ausgeweitet werden kann, scheint das g-Moll-Streichquartett Edvard Griegs bereits von selbst einen quasi-orchestralen Zugriff nahezulegen. Interessanterweise ist es die Strategie des Auryn-Quartetts, genau diese Haltung zu vermeiden. Studieren kann man das etwa an den weit ausholenden Einleitungen zu den beiden Ecksätzen: Die Akkorde werden kräftig angerissen, aber schnell in kammermusikalische Dimensionen zurückgeführt. In den folgenden schnellen Sätzen sorgt ein motorisches Moment dafür, daß eine nach vorn treibende und trockene, manchmal vielleicht etwas flüchtige Bewegung immer beibehalten wird. Frappierend ist ein Vergleich mit der Aufnahme des dänischen Kontra Quartet, das zwar ungleich massivere Klangewalt erreicht, aber in der Bewegung stets erdgebunden bleiben. Das vorgeschriebene "agitato" verwirklicht nur das Auryn-Quartett. Wer hingegen das nicht fertiggestellte F-Dur-Werk eher auf seine naturwüchsigen Qualitäten befragt haben möchte als auf seinen nonchalanten Plauderton, sollte dem sinnlicheren Kontra Quartet den Vorzug geben.
Prof. Michael B. Weiß [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Edvard Grieg | ||
1 | Streichquartett Nr. 1 g-Moll op. 27 | |
2 | Streichquartett Nr. 2 F-Dur |
Interpreten der Einspielung
- Auryn Quartett (Streichquartett)