Kairos 0012162KAI
1 CD • 58min • 2001
01.11.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Wer die von ehrfurchtsvollem Raunen wie von Gelächter umgebene Musik des Italieners Scelsi positiv darstellen möchte, muß ein Glaubender sein. Ich bin das nicht. Das nicht allzu informative Begleitheft zur nobel ausgestatteten CD hilft dem hilflosen Zuhörer nur bedingt auf die Sprünge. Freilich wird man den gekonnt auf- und abschwellenden Einzeltönen, aus denen die Klangwerke - von Kompositionen zu sprechen wäre hier fehl am Platz - mit ihren manchmal rätselhaften, manchmal trügerisch klassischen Titeln bestehen, mit den üblichen analytischen Methoden kaum beikommen.
Daher scheint es vernünftiger, den Zen-buddhistisch bewegten Guru der modernen Musik selbst zu zitieren: "Meine Musik ist nicht dies und nicht das. Sie ist nicht dodekaphon. Sie ist nicht pointillistisch. Sie ist nicht minimalistisch. Also: Was ist sie dann? Man weiß es nicht." Da kann man nur zustimmen, genauso wie dem Satz: "Die Partituren werden übrig bleiben. Leider."
Mit bewundernswerter Konzentration setzen sich das Klangforum Wien unter der Leitung Hans Zenders für diese Unmusik ein. Den Rezensenten konnten sie trotzdem nicht überzeugen.
Dr. Rein A. Zondergeld [01.11.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Giacinto Scelsi | ||
1 | Streichquartett Nr. 4 | |
2 | Duo für Violine und Violoncello | |
3 | Anagamin (1965) | |
4 | Maknongan | |
5 | Natura Renovatur (1967) |