
Naxos 8.555375
1 CD • 67min • 2000
01.07.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Trotz des großen Erfolges von Henryk Góreckis Sinfonie der Klagelieder in den frühen neunziger Jahren (anderthalb Dezennien nach ihrer Entstehung) sind Schlüsselwerke des polnischen Komponisten wie die Sinfonie Nr. 2 und die Chorschöpfung Beatus Vir erst jetzt auf CD erhältlich - dafür so authentisch wie nur möglich, denn Antoni Wit ist ein erstklassiger Garant für die Musik seiner polnischen Zeitgenossen; in seiner Naxos-Reihe folgt Gorecki auf Lutoslawski und Penderecki.
Die zweite Sinfonie steht an einer Schaltstelle in Goreckis Entwicklung von komplexen Formen zu immer einfacheren Strukturen. Noch ist die Tonsprache dissonant durchwirkt, aber das Widerborstige löst sich zunehmend in Harmonie auf. Starke dynamische Kontraste und eigenständige Klangfarben bestimmen zwischen Hämmern und Meditation die Musik. Wohllaut mit archaischem Einschlag dominiert Beatus Vir, entstanden im Auftrag von Kardinal Wojtyla, nach dessen Papstwahl das Werk in Krakau uraufgeführt wurde. Vereinfachung und Reduktion prägen die katholische Botschaft, aufgebaut auf Formeln permanenter Wiederholung.
Mario Gerteis † [01.07.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Henryk Mikolaj Górecki | ||
1 | Beatus vir op. 38 (1979) | |
2 | Sinfonie Nr. 2 op. 31 |
Interpreten der Einspielung
- Zofia Kilanowicz (Sopran)
- Andrzej Dobber (Bariton)
- Polnischer Radiochor (Chor)
- Schlesischer Philharmonischer Chor (Chor)
- Polnisches Nationales Radio-Sinfonieorchester Katowice (Orchester)