BIS BIS-CD-1140
1 CD • 65min • 2000
01.08.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Eigentlich paradox: um "einmal alles zu hören" wandelte Arnold Schönberg das g-Moll-Klavierquartett von Brahms in eine Orchesterversion um. Er selber bezeichnete das Ergebnis scherzhaft als "Brahms' Fünfte Sinfonie". Schönbergs Einrichtung, die mehr Verdeutlichung als Vergrößerung anstrebt, macht - auch im CD-Angebot - dem Original ernstlich Konkurrenz. Da kann diese Neuaufnahme aus dem schwedischen Norrköping nicht ganz mithalten; die von Schönberg intendierte Linienführung droht in einem allzu kontrastarm gehaltenen Instrumentalgefüge wiederholt unterzugehen.
Die weiteren Orchesterfassungen von Brahms-Werken durch den Dirigenten Erich Leinsdorf waren eher von praktischen Erwägungen bestimmt. Brahms spielte bekanntlich selber mit dem Gedanken, seine Vier ernsten Gesänge zu instrumentieren. In dieser Einrichtung - und im draufgängerischen Vortrag des mit wohlklingendem Bariton aufwartenden Olle Persson - wird allerdings eine Gefahr spürbar: die todesnahen Lieder bekommen einen opernhaften, ja veräußerlichten Anstrich.
Mario Gerteis † [01.08.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johannes Brahms | ||
1 | Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25 | |
2 | Vier ernste Gesänge op. 121 (nach Texten aus der Heiligen Schrift) | |
3 | Es ist ein Ros entsprungen op. 122 Nr. 8 (Choralvorspiel) |