Teldec 8573-84107-2
1 CD • 62min • 2001
01.08.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Die New Yorker Gruppe Bang on a Can ist ein extremer Schmelztiegel musikalischer Entwicklungen jenseits akademischer Vorgaben: postminimalistisch mit verschiedenfarbigen Jazz- und Rockakzenten und einer konsequenten Intention jenseits beliebiger Stilsynthesen. Hier nun haben drei Komponisten der Nach-Glass-Generation ein Werk geschaffen, das über "Verlorenes" nachdenkt, wobei Verlieren auch als menschenverbindendes Weitergeben gemeint ist. Michael Gordon, David Lang, Julia Wolfe und die Librettistin Deborah Artmann transformieren eindrucksvoll Gedanken und Grundmuster ihrer gemeinsamen jüdischen Tradition; es entsteht eine Art Talmud-Oratorium. Der musikalische Duktus erfrischt wie furiose Frühklassik, wobei auch Wortschöpfungen wie "Renaissance-Rap" und "Barock-Rock" die pulsbetonte Unkonventionalität der Musik andeuten. Für die Nähe zum artifiziellen Techno sorgt DJ Spooky mit fünf Remix-Intermezzi. Ein Glücksfall sind aber auch die klassischen Musiker, die Roger Epple in allen rhythmischen und klanglichen Facetten brillant, energie- und spannungsreich steuert.
Hans-Christian v. Dadelsen [01.08.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Gordon/Lang/Wolfe | ||
1 | Lost Objects |
Interpreten der Einspielung
- Claudia Barainsky (Sopran)
- Andrew Watts (Countertenor)
- Daniel Taylor (Altus)
- Concerto Köln (Orchester)
- RIAS-Kammerchor Berlin (Chor)
- Bang on a Can Lost Objects Ensemble (Ensemble)
- DJ Spooky (Disc Jockey)
- Roger Epple (Dirigent)