
ECM 465 776-2
1 CD • 43min • 1999
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Die Kombination dieser beiden Quartette überzeugt historisch wie musikalisch. Zum einen entstanden sie in einem zeitlichen Abstand von nur fünf Jahren (Bartók 1928, Hartmann 1933), zum anderen scheint die folkloristische Attitüde im Schlußsatz von Hartmanns Quartett sich direkt auf Bartók zu berufen. Hartmanns dreisätziges Werk öffnet verhalten mit dem trauervollen, immer wieder von zarten Flageoletts durchsetzten Monolog der Bratsche. Die Atmosphäre lichtet sich erst im lebhaften, tänzerischen Finalsatz. Radikaler noch wirkt Bartóks viertes Quartett mit seiner harschen, rauhen Sonorität, seiner fast bruitistischen Klangdichte und pointierten Rhythmik, vor allem im verstörten zweiten Satz. Das Zehetmair-Quartett spielt kongenial: Es gelingt den vier Musikern nicht nur, die Intensität und Atmosphäre der Kompositionen stets präzise einzufangen, sie spielen darüber hinaus mit einer seltenen Vehemenz und Homogenität. Selbst noch am unteren Rande der dynamischen Palette beweist das Ensemble eine Klangkultur, mit der sich nur wenige andere Quartette messen können. Wenn ein Superlativ angebracht ist, dann hier: Diese CD ist phänomenal!
Markus Zahnhausen † [01.10.2001]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Karl Amadeus Hartmann | ||
1 | Streichquartett Nr. 1 (Carillon) | |
Béla Bartók | ||
2 | Streichquartett Nr. 1 op. 7 Sz 40 BB 52 |
Interpreten der Einspielung
- Zehetmair Quartett (Streichquartett)