Sony Classical S2K 89374
2 CD • 81min • 2000
01.07.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Schwierigkeit bei der Wiedergabe gerade dieser Sinfonie, zwischen einer ausbalancierten Prachtentfaltung und einer nach innen genommenen Werkschau zu vermitteln, stellt sich auch bei Ozawas vehementer Darstellung des Werkes sofort ein. Ozawa nimmt die Partitur beim Wort, beachtet jede Anweisung Mahlers minutiös. Die reinen Instrumentalsätze 1 bis 3 lassen deshalb keinen Wunsch offen. Wie aber verfährt man angemessen mit dem Urlicht? Muß man hier noch mehr über die Pausen hinwegdenken und die ständigen Taktwechsel von der Textdeklamation her verstehen? Mahlers klingende Hymnik stellt seine Interpreten wie seine Hörer immer wieder vor das Problem, wie nach außen wirkende Versinnlichung der Musik und Andachtsversenkung mit explosionsartig aufbrechender Erlösungsverheißung zu vereinen sind. Ozawas orchestral und chorisch perfekter Interpretation ist anzumerken, daß zumindest der Dirigent selbst diese Fragen nicht beiseite schiebt. Beide Solosängerinnen rutschen ins Pathetische, insbesondere Nathalie Stutzmann ist gefährdet. Das Verdienst Ozawas liegt wohl vor allem darin, daß er über die fünf Sätze hinweg die Spannung durchhält.
Dr. Hanspeter Krellmann [01.07.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Gustav Mahler | ||
1 | Sinfonie Nr. 2 c-Moll (mit Sopransolo, Altsolo und gemischtem Chor nach Worten aus "Des Knaben Wunderhorn" und von Klopstock/Mahler) |
Interpreten der Einspielung
- Emiko Suga (Sopran)
- Nathalie Stutzmann (Alt)
- Shinyukai Choir (Chor)
- Saito Kinen Orchester (Orchester)
- Seiji Ozawa (Dirigent)