Ondine ODE 961-2
1 CD • 64min • 2000
01.08.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Musik des finnischen Sinfonikers Einar Englund (1916-99) ist robust, griffig, motivisch und formal konzentriert und hat unmittelbaren musikantischen Drive. Englund beherrschte sein Handwerk und ging keine experimentellen Risiken ein. Seine Sprache bewegt sich recht konventionell in einem von Schostakowitsch, auch von Sibelius, Bartók, Strawinsky und Prokofieff geprägten Feld. Da Englund von der Resonanz auf seine Werke im modernistischen Klima enttäuscht war, verstummte er als Komponist Anfang der 60er Jahre und feierte erst 1972 mit der dritten Sinfonie sein Comeback. Die Vierte (1976) für Streicher und Schlagzeug hat Epitaphcharakter; sie ist voll reizvoller Klangwirkungen. Die einsätzige Fünfte, die sogenannte Finnische, spiegelt in ihrer präzise formulierten Dramatik Erinnerungen an Kriegserlebnisse wider. Bereits 1949 entstand die Musik zu Max Frischs Die chinesische Mauer, aus welcher Englund eine achtsätzige Suite extrahierte, die behende mit Chinoiserien und U-Musik-Adaptionen spielt. Die Aufführungen sind ohne besonderes Raffinement; die Vierte ist unter Panula vorzuziehen.
Christoph Schlüren [01.08.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Einar Englund | ||
1 | Sinfonie Nr. 4 (1976) | |
2 | Sinfonie Nr. 5 | |
3 | Great Wall of China |
Interpreten der Einspielung
- Tampere Philharmonic Orchestra (Orchester)
- Eri Klas (Dirigent)