Chandos Chaconne CHAN 0662
1 CD • 75min • 2000
01.05.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Daß Haydn in seinen Londoner Sinfonien je zwei Flöten, Oboen, Klarinetten und Fagotte verwendet, zeigt zwar die Partitur an - aber so gut wie in diesen Aufnahmen hier konnte man es bislang kaum hören! In tiefgoldener Wärme tragen die Bläser den Streicherton, etwa in der d-Moll-Einleitung zum ersten Satz der Uhr, wo Haydn die Klarinetten ausspart, damit sie dann im folgenden D-Dur-Presto lichter zur Geltung kommen. Aber Hickox grundiert die Musik nicht nur, er formt einen räumlichen, reliefartigen Körper, hier satt, dort elegant, hier durchscheinend, dort wie aus dem Innersten des Klangs. Dabei geht kein Quentchen des gestischen Charmes verloren; der Charakter der fliegenden Sätze teilt sich auch in langsameren Tempi mit (etwa vierter Satz Uhr mit Slatkin 3'31, mit Kuijken 4'36, mit Hickox 4'57), aber die Detail-Nuancierung der Phrasen gewinnt ein schärferes Innenprofil. Dabei ist Slatkin dynamischer, aber auch stromlinienförmiger, Kuijken dramatischer und energetischer - doch Hickox' "barockerer" Sound erreicht klassische Schwerelosigkeit, gerade indem man ihre intensive Erdung spürt.
Hans-Christian v. Dadelsen [01.05.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Joseph Haydn | ||
1 | Sinfonie Nr. 101 D-Dur Hob. I:101 (Die Uhr) | |
2 | Sinfonie Nr. 94 G-Dur Hob. I:94 (Mit dem Paukenschlag) | |
3 | Sinfonie Nr. 102 B-Dur Hob. I:102 |
Interpreten der Einspielung
- Collegium Musicum 90 (Orchester)
- Richard Hickox (Dirigent 2)