dacapo 8.224135
1 CD • 74min • 1999
01.08.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Herman D. Koppel (1908-98) gehört als Pianist wie als Komponist zu den bedeutendsten Künstlern Dänemarks. Die viertelstündige Sinfonia breve (1957) zeigt Koppel von seiner pfiffig musikantischen, um keine rhetorische Ableitung aus dem thematischen Material verlegenen Seite. Geschickt werden auch schwächere Passagen mit Aktion und ostinaten Bewegungen überbrückt - eine eigentümliche Mélange aus Nielsen, Bartók, Jazzigem usw. Leider fehlt es den Ausführenden an rhythmischem Drive, von spielerischer Leichtigkeit und Charme kann kaum die Rede sein. Dazu kommt der recht diffuse Klang der tieferen Register in schnellen Tempi. Dasselbe gilt für die Sinfonie Nr. 7 (1960-61), ein in den Details wie im Ganzen sehr ambitioniertes Werk. Herrlich ist der polyphone Abgesang des ersten Satzes. Ob sich ein erlebbarer sinfonischer Zusammenhang einstellen könnte, läßt sich aus dieser Aufführung nicht nachvollziehen. Am originellsten ist gewiß das Konzert für Orchester (1977-78), wobei die Interpreten den orgiastischen Charakter des 2. Satzes, die unprätentiöse Konzentration des Adagios und die stupende Virtuosität des Finales nicht einlösen.
Christoph Schlüren [01.08.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Herman D. Koppel | ||
1 | Sinfonie Nr. 6 op. 63 | |
2 | Sinfonie Nr. 7 op. 70 | |
3 | Concerto for Orchestra op. 101 |