dacapo 8.224109
1 CD • 51min • 1997/1999
01.06.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mit Recht kann man den dänischen Komponisten Peter Erasmus Lange-Müller (1850-1926) als Mitbegründer eines eigenen skandinavischen, wenn nicht gar dänischen Idioms bezeichnen. Der komponierende Staatsrechtler, der sein Leben lang unter starken Kopfschmerzen litt, fängt die Musik der Romantik an dem Punkt ab, an dem sie noch auf ihre Frühzeit blickt. So haben die beiden hier vorgestellten Stücke, die Suite I Alhambra von 1876 und das Melodram Renaissance von 1901 wenig vom motivischen Organismusdenken etwa eines Brahms. Im zweiten Satz von I Alhambra (Tr. 10) sind es etwa die freien, schönen, manchmal geheimnisvoll raunenden Modulationen, die sich in ihrer Dunkelheit so klar nordisch und nordisch klar ausnehmen. Der Renaissance hört man einen höheren Anspruch von Virtuosität und Durchformung des Orchesters an. Die Sänger tragen ihre kurzen Nummern sehr natürlich vor, und das Dänische Radiosinfonieorchester findet mit Schønwandt einen Mittelweg zwischen innigem Verweilen und Zeigen von Geläufigkeit. Eine kraftvolle Stimme der Spätromantik, von der man gerne noch mehr hörte.
Prof. Michael B. Weiß [01.06.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Peter Erasmus Lange-Müller | ||
1 | Renaissance op. 59 (1901) | |
2 | I Alhambra op. 3 (1876) |
Interpreten der Einspielung
- Michael Kristensen (Tenor)
- Guido Paevatalu (Bariton)
- Danish National Radio Symphony Orchestra and Choir ()
- Michael Schønwandt (Dirigent)