Telarc CD-80546
2 CD • 2h 14min • [P] 2000
01.02.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Iphigénie en Tauride, die letzte von Glucks epochalen Reformopern, ist zugleich seine bedeutendste französische Partitur und liegt nun erstmals in einer Aufnahme auf historischen Instrumenten vor. Martin Pearlman ist mit dem von ihm gegründeten Ensemble Boston Baroque eine sehr überzeugende Interpretation gelungen. Dramatischer Impetus und Tiefe des Gefühls, welche die Essenz dieser Musik sind, werden eindrucksvoll in den Vordergrund gerückt - gemäß Glucks noch vor Richard Wagner erhobener Forderung, daß die Musik stets die Dienerin des Dramas zu sein habe. In der Titelrolle gibt die junge, in Europa noch kaum bekannte amerikanische Sopranistin Christine Goerke einen fulminanten Einstand auf CD. Sie verfügt über einen lyrischen Sopran von rundem, leuchtendem Ton und ist zugleich eine Sängerin mit stilvoller Musikalität und einer von innen kommenden Expressivität. Nicht ganz dieses Niveau erreichen Rodney Gilfry und Vinson Cole als Freundespaar Oreste und Pylade. In der undankbaren Partie des Thoas rettet sich Stephen Salters in eindimensionales martialisches Auftrumpfen, ohne damit der Figur mehr Autorität verleihen zu können.
Kurt Malisch † [01.02.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Christoph Willibald Gluck | ||
1 | Iphigénie en Tauride |
Interpreten der Einspielung
- Christine Goerke (Sopran)
- Sharon Baker (Sopran)
- Jayne West (Sopran)
- Vinson Cole (Tenor)
- Rodney Gilfry (Bariton)
- Stephen Salters (Bariton)
- Boston Baroque (Orchester)
- Martin Pearlman (Dirigent)