
Arsis Classics AC 99033
1 CD • 60min • [P] 2000
01.07.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Rein vom künstlerischen Standpunkt aus macht das Hören dieser Platte mehr Freude als vom tontechnischen. Zusätzlich zur übertrockenen Enge des arg unausgeglichenen Klangbildes fallen momentweise Übersteuerungen auf, besonders bei harten und lauten Passagen. Dabei überzeugt die schnörkellose Unmittelbarkeit, mit der Bor und Lowenthal die erste Sonate spielen, durchaus. Der niederländische Geiger Christiaan Bor setzt einen kleinen, direkten Ton ein und formuliert sehr dicht. Lowenthal dagegen hat Mut zu einer modulationsarmen Eckigkeit, seine Haltung ist umstandslos und sachlich. Aus den seltsam reduziert anmutenden Mixturklängen des Adagios macht er, wenn man auf Farben Wert legt, so gut wie nichts; und dennoch hat diese Schlichtheit, ja, Armut etwas für sich. In der Solosonate wiederholt sich der Gegensatz von technischer Unprofessionalität und künstlerischer Qualität. Bor überzeugt durch seine unbedingte Konzentration, die jeden Augenblick wachsam ist, und durch die oft intuitiv wirkende Kontrolle über seinen Ton.
Prof. Michael B. Weiß [01.07.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Béla Bartók | ||
1 | Sonate Sz 144 für Violine solo | |
2 | Sonate Nr. 1 op. 21 Sz 75 für Violine und Klavier |
Interpreten der Einspielung
- Christiaan Bor (Violine)
- Jerome Lowenthal (Klavier)