Teldec 8573-82354-2
2 CD • 1h 35min • 1999
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Erstaunlich, daß ein Dirigent wie Kent Nagano, der sich so sehr für "Schwellenwerke" interessiert, nicht häufiger mit Mahler auf Platte vertreten ist (bisher gab es einzig das Klagende Lied). Das könnte sich mit seiner Verpflichtung als neuer Chef des Deutschen Sinfonie-Orchesters Berlin ändern. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Vladimir Ashkenazy liebt der Amerikaner japanischer Abkunft die Arbeit im Detail. Eminente Partiturtreue sticht denn auch gleich ins Ohr. Sie wird von den Berliner Musikern mustergültig vollzogen, freilich noch nicht ganz mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie bei ihren philharmonischen Kollegen.
Nagano ist als Mahler-Deuter eher ein analytischer als ein impulsiver Interpret, wobei er in den Tempi auffallend zurückhaltend bleibt; das "himmlische" Finale kostet er voll aus. Er ist kontrolliert, läßt sich nicht zu einem Super-Espressivo hinreißen – aber glücklicherweise auch nicht zu orchestralem Bluff. Die Tschechin Dagmar Pec*ková verfügt über eine äußerst agile, nicht unbedingt mächtige Stimme. Das Misterioso verharrt wirklich, wie vom Komponisten gewünscht, im dreifachen piano. So etwas ist heute wohltuend.
Mario Gerteis † [01.11.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Gustav Mahler | ||
1 | Sinfonie Nr. 3 d-Moll |
Interpreten der Einspielung
- Dagmar Pecková (Mezzosopran)
- Damen des Rundfunkchores Berlin (Chor)
- Knabenchor Hannover (Chor)
- Deutsches Sinfonieorchester Berlin (Orchester)
- Kent Nagano (Dirigent)