Lajos Miller - Verdi-Arien

Hungaroton HCD 31934
1 CD • 69min • 1972-1987
01.10.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Warum dem 1940 geborenen Lajos Miller trotz seiner ungewöhnlich schönen, gut funktionierenden Stimme die ganz große Karriere dennoch versagt blieb, erscheint nicht leicht begründbar. Mag sein, daß das Volumen des sehr ausgeglichenen, kultiviert geführten Baritons für ganz große Häuser ein wenig knapp bemessen war. Italienisch gesungene Aufnahmen aus seinen besten Jahren zeigen den viel bewunderten Star der Budapester Oper als subtil phrasierenden Macbeth (Pietà, rispetto, amore), als mit gefühlvoller mezzavoce argumentierenden Vater Germont, als Simone Boccanegra in der großen Volksszene (aus der Gesamtaufnahme unter Patané), besonders eindrucksvoll in Arie und Cabaletta aus Luisa Miller. Mit der eher hell getönten, leicht metallisch grundierten, sehr flexiblen Stimme verbindet der Sänger kernige, ja draufgängerische Attacke mit eleganter Linienführung (legato!). Strahlende Höhe könnte quasi als Millers Gütesiegel gelten, das schlanke Fundament sorgt auch – zwar nicht immer, aber beispielsweise in der Maskenball-Arie – für resonante Tiefe. Ital. Textbeilage.
Hermann Schönegger [01.10.2000]
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