K617 K617097
1 CD • 63min • 1999
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Man weiß nicht so recht, ob man das vorliegende Programm unter originell, gutgemeint oder schlicht als liebenswürdig einstufen soll. Wahrscheinlich ist alles zugleich richtig. Tatsächlich herrschte zur Zeit Mozarts eine gewisse Bassetthorn-Euphorie. Sie war damals durch die spektakuläre Neuerung im Instrumentenbau mit einem mystisch verschleierten, dunklen Klang gegenüber der historisch ebenfalls noch "jungen", aber hellen Klarinette ausgelöst worden. Das französische Trio di Bassetto kultiviert dieses Klangerlebnis mit Hilfe von Nachbauten dieser wenig dynamischen Knickhals-Instrumente und deren plump wirkender Klappenmechanik in perfektionierter Bläserqualität. Dabei stellt es ein anonymes, altes Bassetthorn-Notenmanuskript aus Prag vor, das die bekanntesten Melodien aus Mozarts Zauberflöte enthält. Originell wird das Vorhaben durch den Hang zur Komplettierung fehlender Stücke und zur Erweiterung der dreistimmigen Bassetthorn-Bearbeitungen um eine vierte Mitwirkende mit Pauken, Donnergetöse, Triangel, Panflötchen, nicht immer akzentfrei gesprochenen Szenenfragmenten und vogelzwitscherndem CD-Ausklang. Das im Opernoriginal einkalkulierte Schmunzeln wird damit zu einer Farce abgewertet.
Dr. Gerhard Pätzig [01.11.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Wolfgang Amadeus Mozart | ||
1 | Die Zauberflöte KV 620 |