Sony Classical SK 61800
1 CD • 64min • 1999
01.09.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Von einem "völlig neuen und überraschenden Ergebnis" spricht die CD-Hülle. Das ist, höflich ausgedrückt, übertrieben. Zweifellos legt der Holländer Jos van Immerseel mit seinem (historisierenden) Anima Eterna-Ensemble eine durchdachte Auslegung von Beethovens letzter Sinfonie vor. Daß sie derart herauszustechen vermöchte wie Immerseels zu Recht gerühmte Schubert-Totale, ist freilich zu bezweifeln. Dazu ist die Konkurrenz zu groß.
Vor allem gibt sich Immerseel eine Spur zurückhaltender als seine Kollegen von der Originalklang-Szene. Zum Beispiel bei den Tempi, die sich natürlich von eingerissener Bedächtigkeits-Tradition entschieden abheben; sowohl (der dramatischere) Gardiner wie (der geschmeidigere) Herreweghe sind um Grade rascher. Immerseels Eigenheiten zeigen sich in der Betonung der Bläser und in stark herausgearbeiteten Kontrasten unter Forcierung der Pauken und des "türkischen" Schlagzeugs im Finale. Weniger gelingt ihm die Belebung der piano-Passagen. Der 40köpfige Chor gibt sich sehr präsent und überzeugt mehr als die ziemlich farblosen Solisten.
Mario Gerteis † [01.09.2000]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Ludwig van Beethoven | ||
1 | Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 (mit Schlußchor über Verse aus Schillers "Ode an die Freude") |
Interpreten der Einspielung
- Marie-Noelle Callatay (Sopran)
- Myra Kroese (Alt)
- Glenn Siebert (Tenor)
- Ulf Bästlein (Bass)
- Anima Eterna (Orchester)
- Jos van Immerseel (Dirigent)