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Die Gegenüberstellung von Maurice Ravels F-Dur-Quartett und dem etwa zwanzig Jahre später entstandenen Streichquartett seines Lehrers Gabriel Fauré ist reizvoll. Hier der Geniestreich des jungen, in ständiger Fehde mit dem reaktionären Direktorium des Conservatoire begriffenen vergeblichen Rom-Preis-Aspiranten, dort der Schwanengesang des fast achtzigjährigen Meisters, der erstmals in seinem Kammermusikschaffen auf die Mitwirkung des Klaviers verzichtet. Hier das nervöse Temperament, rasch die Stimmungen wechselnd, ruhelos im Spiel mit filigranen Motiven, dort das lyrische Naturell, das in Gelassenheit seine ausdrucksvollen melodischen Linien entfaltet. Gemeinsam ist beiden die subtile Harmonik und der weitgehende Verzicht auf äußerliche Dramatik. Das rumänische Ad Libitum Quartett wird den Ansprüchen beider Werke optimal gerecht. Es verfügt gleichermaßen über Reaktionsschnelligkeit und Flexibilität wie über großen Atem und wahrt dabei immer eine frappierende Homogenität des Klangs und Kongruenz der Phrasierung. Das ist Quartettspiel auf einem sehr hohen Niveau, von einer vorzüglichen Aufnahmetechnik adäquat eingefangen.

Peter T. Köster † [01.12.2000]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Ad Libitum Quartet (Streichquartett)