Hyperion CDA67153
1 CD • 67min • 1999
01.04.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die 15 Streichquartette von Dmitri Schostakowitsch nehmen nicht nur in seinem Schaffen eine bedeutende Stellung ein: Sie ergänzen sich gegenseitig zu einer Art kombinierter musikalischer Selbstbiographie und Zeitgeschichte. Der Kontrast zwischen dem während des Zweiten Weltkriegs komponierten, weitgehend trauernden zweiten Quartett und dem 1946 geschriebenen dritten Quartett könnte größer nicht sein. Während das zweite Quartett trotz enorm geballter Energie im Wesen düster und introvertiert bleibt, strahlt das dritte auch im innigen Adagio mit jubilierender Lebenskraft. Selbst das nachdenklich abschließende Moderato klingt mit einem Schimmer der Hoffnung aus.
Das St. Petersburg String Quartet spielt die Quartette mit intensivem, emotional geladenem Ausdruck. Eindeutig ist, daß es sich in dieser Musik zu Hause fühlt, obgleich etwas mehr klangliche Gestaltung wünschenswert wäre. Auch in der Melodieführung würde ein bewußterer Bezug zu Schostakowitschs sensiblen Harmonien mehr Klarheit schaffen, vor allem im langgezogenen Rezitativ des zweiten Quartetts. Trotzdem: Eine fesselndere Darbietung der beiden Quartette ist nicht leicht zu finden.
Patrick Donahue [01.04.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Dimitri Schostakowitsch | ||
1 | Streichquartett Nr. 2 A-Dur op. 68 (1944) | |
2 | Streichquartett Nr. 3 F-Dur op. 73 |
Interpreten der Einspielung
- St. Petersburg Streichquartett (Streichquartett)