Virgin 5 45348 2
1 CD • 58min • 1998
01.08.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Viele Händel-Einspielungen Nicholas McGegans litten ein wenig unter dem Problem, daß die funkensprühende Musizierfreude des Dirigenten das jeweilige Orchester zu einer inneren Unruhe und damit zur Oberflächlichkeit verleiten konnte. Nicht so beim Orchestra of the Age of Enlightenment, das seine erhabene Ausdruckshaltung, die auf einem stabilen rhythmischen Fundament und höchsten Ansprüchen an klangliche Ausgewogenheit beruht, stets beibehält und sich zugleich von McGegan zu einem sehr lebendigen, ideenreichen Spiel animieren läßt. Umgekehrt profitiert letzterer auch vom Orchester: Das Largo des vierten Konzerts (Tr. 17) ist der ausdrucksstärkste langsame Satz, der McGegan je gelungen ist.
Der Aufnahme von Simon Standage, welche die ersten fünf Konzerte umfaßt, ist die vorliegende Neueinspielung klar überlegen. Andrew Manze bietet ein ganz anderes Konzept, wählt eine kleine Besetzung (ohne die später ergänzten Oboen) und interpretiert mehr aus geigerischer Perspektive, während McGegan fast dreimal so viele Musiker beschäftigt und die Partitur eher wie ein Operndirigent liest. Beide Ansätze haben ihre gute Berechtigung; ausschlaggebend könnte sein, daß Harmonia mundi France alle zwölf Concerti grossi op. 6 auf nur zwei CDs bietet.
Dr. Matthias Hengelbrock [01.08.1999]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Georg Friedrich Händel | ||
1 | Concerti grossi op. 6 Nr. 1-12 | |
2 | Alexander's Feast HWV 75 |