
Orfeo C 493 981 A
1 CD • 60min • 1963
01.05.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Zu seinen Lebzeiten kämpfte Josef Matthias Hauer (1883–1959) darum, als der Erfinder des Zwölftonkomponierens anerkannt zu werden; heute, wo auch diese Methode bzw. ihre verschiedenen Spielarten selbst historisch geworden sind, ist diese Frage vergleichsweise akademisch – was im Rückblick auf das zu Ende gehende Jahrhundert zählt, ist künstlerische Evidenz. Mag Hauer schon ein paar Jahre vor Arnold Schönberg an Reihen gedacht haben, so kann doch, wie es scheint, die kompositorische Substanz jene Priorität nicht untermauern. Die Oper über den interessanten Stoff aus dem Ersten Punischen Krieg zwischen Karthagern und Römern kann sich in einem recht einförmigen, wenig dramatischen Stil, der trotz aller Reihen und „Tropen“ immer noch recht tonal klingt, kaum entfalten, die sieben Szenen gewinnen nur wenig musikalische Eigencharakteristik, die Personen, vor allem die beiden Liebenden Salambo und Matho, bleiben als dramatische Figuren blaß.
Die engagierte Wiedergabe (Live-Mitschnitt), die durch das farbige Dirigat Lothar Zagroseks einnimmt, bietet gleichwohl ein interessantes Dokument eines (wohl eher) Nebenweges der Musikgeschichte. Das Booklet gibt eine ausführliche Einführung und den vollständigen Text des Librettos.
Dr. Hartmut Lück † [01.05.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Josef Matthias Hauer | ||
1 | Salambo op. 60 (Oper in sieben Bildern) |
Interpreten der Einspielung
- Susan Roberts (Sopran)
- Diane Elias (Mezzosopran)
- Claes H. Ahnsjö (Tenor)
- Rudolf Constantin (Bariton)
- Friedemann Hanke (Bass)
- Radio-Symphonieorchester Wien (Orchester)
- Lothar Zagrosek (Dirigent)