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François Couperin

L'Intégrale de Clavecin, vol.1, 1er Livre, Ordres I et III

CMY Baroque CMY 6006

1 CD • 81min • 2023

24.03.2024

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Der spanische Barock-Spezialist Yago Mahúgo hat sich zur Aufgabe gemacht, sämtliche Werke für Cembalo von François Couperin (1668 – 1733) neu einzuspielen. Die rund 240 Pièces de Clavecin wurden, 1713 beginnend, in vier Büchern (Livres) herausgegeben, die wiederum in „Ordres“ gegliedert sind. Diese Ordres sind mit Suiten verwandt, umfassen allerdings mehr Stücke als die üblichen Tanzfolgen. Denn Couperins Anliegen war es, neben Couranten, Sarabanden und Giguen auch Charakterstücke und Portraits zu erfinden. Es ging ihm dabei um eine ganz spezielle, ausgeklügelte Kunst des Cemabalospiels, wie er sie in seinem Schulwerk „L’Art de toucher le Clavecin“ beschrieben hat.

Nachbau eines historischen Instruments

Yago Mahúgo verfügt über ein Cembalo, das vom amerikanischen Instrumentenbauer Keith Hill nach einem Modell von 1769 aus der Werkstatt von Pascal Taskin in Paris hergestellt wurde. So ist eine möglichst getreue Wiedergabe der Couperin-Stücke gesichert. Und der Solist nutzt seine Kenntnisse und Erfahrungen, um die Einzel-Charaktere der kurzen Kompositionen stilgerecht auszuformen. Die typischen Verzierungen, die auf dem Cembalo leichter auszuführen sind als auf dem modernen Klavier und streng nach Couperins Regeln zu gestalten sind, werden wie selbstverständlich, mit leichter, aber sicherer Hand elegant ausgeführt.

Gestaltung von Details

Den beiden Ordres, die auf dieser CD enthalten sind, hat Mahúgo jeweils ein Präludium von Louis Couperin (1626 – 1661), einem Onkel von François Couperin le Grand, vorangestellt, die wegen ihrer freien, nur angedeuteten Gestalt ein gehöriges Maß an Improvisationsgeschick verlangen. Und auch hierbei zeigt sich Yago Mahúgo durchaus gewandt. Bei den Charakterstücken wie L’Auguste (Die Hoheitsvolle), La Majesteuse (Die Stattliche) oder La Pateline (Die Schmeichelnde) bringt der Cembalist sein Gespür für die Ausdruckswerte ein, die Couperin vielfältig evoziert. Dabei nutzt er auch geschickt die 8- und 4-Fußregister im Wechsel.

Gelungene Aufnahmetechnik

Dank einer sehr direkten Aufnahmetechnik hört man den charakteristischen Cembaloklang ganz unverstellt. Sogar typische Geräusche der Spielmechanik sind hier und da zu vernehmen, wobei dies den Gesamteindruck eher fördert als stört. Der Text im Booklet, der auf jedes einzelne der 33 Stücke detailliert eingeht, liegt einerseits in spanischer Sprache vor, in der für den internationalen Markt vorgesehenen Version auch in englisch.

Prof. Klaus Trapp [24.03.2024]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Yago Mahúgo (Cembalo)