Georg Kjurdian piano (Challenge Classics)

Georg Kjurdian piano

Beethoven • Bach • Brahms

Challenge Classics CC72937

1 CD • 71min • 2021

22.07.2023

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

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↓ Werke und Interpreten ↓

Eine klingende Visitenkarte gibt der junge lettische Pianist Georg Kjurdian mit dieser CD ab, die den „drei großen B“ - Bach, Beethoven und Brahms - gewidmet ist und damit die Stilepochen Barock, Klassik und Romantik umspannt. Bachs fünfte Französische Suite in G-Dur spielt Kjurdian mit leichtem, federndem Anschlag, nur geringe dynamische Abstufungen machend, ohne den Ehrgeiz, etwa den Cembaloklang zu imitieren. Bei den Wiederholungen der einzelnen Teile bringt er kleine zusätzliche Verzierungen an, geschmackvoll, niemals aufdringlich. Der Tanzcharakter der Sätze ist dabei gut getroffen. Ein Lieblingswerk Beethovens Beethovens Fis-Dur-Sonate op. 78 ist ein sehr persönliches Werk, der Gräfin Therese von Brunsvik gewidmet. Die beiden kurzen Sätze, die zwischen zarter Lyrik und übermütiger Spielfreude angesiedelt sind, kommen bei Georg Kjurdian „fast zu ernst“ daher, streng auf die Vorschriften des Komponisten achtend. Umso unverständlicher ist es, dass er den zweiten Teil des Kopfsatzes nicht wiederholt, obwohl Beethoven einen speziellen Rückleitungstakt vorschreibt! Das mindert die Qualität dieser Einspielung. Verinnerlichter Ausdruck Die späte As-Dur-Sonate op. 110 kommt bei dem jungen Pianisten mit ihrer großartigen Ausdrucksweite zu ihrem Recht. Kleine agogische Freiheiten sind dieser Interpretation durchaus angemessen. Im tiefsinnigen Adagio hätten die Begleitakkorde mit ihren Sekundfortschreitungen noch etwas differenzierter angeschlagen werden können. Und die piano-Vorschriften des Komponisten sollten nicht nur in den langsamen Abschnitten so sorgfältig beachtet werden. Gegen Ende des Finales, bei der Rückkehr zur Grundtonart, irritiert der abrupte Übergang zum schnelleren Tempo, der doch „poco a poco“ erfolgen sollte! Eindrucksvolle Brahms-Interpretation Die sieben Fantasien op. 116 von Johannes Brahms, pendelnd zwischen aggressiven Capriccios und zarten Fantasien, gewinnen unter den Händen von Georg Kjurdian starke Ausdruckskraft. Jedes der knappen Stücke wird in seiner speziellen Eigenart erfasst, wobei der variable Anschlag und sehr bewusste, vorsichtige Tempomodifikationen zum positiven Gesamteindruck beitragen. Hier spürt man, dass der Pianist sich mit der Musik von Brahms seit Jahren intensiv auseinandergesetzt hat. Das Booklet, nur in englischer Sprache abgefasst, bietet persönliche Eindrücke Kjurdians aus seiner Jugend- und Studienzeit, bezogen auf die drei Komponisten. Gleichzeitig werden damit kurze Charakterisierungen der gespielten Werke vermittelt.

Prof. Klaus Trapp [22.07.2023]

Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.	Komponist/Werk	hh:mm:ss
	CD/SACD 1
	Ludwig van Beethoven
1	Klaviersonate Nr. 24 Fis-Dur op. 78	00:08:03
	Johann Sebastian Bach
3	Französische Suite Nr. 5 G-Dur BWV 816	00:18:29
	Johannes Brahms
10	Capriccio d-Moll op. 116 Nr. 1	00:02:35
11	Intermezzo a-Moll op. 116 Nr. 2	00:03:52
12	Capriccio g-Moll op. 116 Nr. 3	00:03:45
13	Intermezzo E-Dur op. 116 Nr. 4	00:04:44
14	Intermezzo e-Moll op. 116 Nr. 5	00:03:44
15	Intermezzo E-Dur op. 116 Nr. 6	00:03:14
16	Capriccio d-Moll op. 116 Nr. 7	00:02:41
	Ludwig van Beethoven
17	Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110	00:20:06

Interpreten der Einspielung

Georg Kjurdian (Klavier)

CD • SACD • DVD-Audio • DVD Video

Besprechung CD